Westerwald, Mitte 17. Jahrhundert
Steinzeug, salzglasiert, grauer Scherben, Kobaltbemalung, zylindrischer Gefäßkörper, frei gedreht.
Vergleichbare Exponate:
Museum f. Angewandte Kunst, Köln, Kat. Nr. 433, 452
Hetjensmuseum Düsseldorf, Inv. Nr. 330
Sammlung Les Paul (USA)
Versteigerungskatalog P. Dümler Nr. 169, 346, 171, 174 (1904 Lempertz, Köln)
Adler, S. 358
Literatur:
Falke, Abb. 162, 195, 215, 220, 232, 241, II/ S. 81, 90
Klinge, Siegburger Steinzeug, (1972) Abb. 308
Klinge, Deutsches Steinzeug, (1976) Abb. 40
Koetschau, Taf. 64, 66
Reineking v. Bock, S. 302, 310
Kessler, Zur Geschichte des Rheinisch-
Westerwäldischen Steinzeug… S. 87 ff.
Der in der oberen Zone der Wandung dargestellte Landsknechtfries ist auf vielen Gefäßen unterschiedlicher Form, sowohl auf Raerener, Siegburger und Westerwälder Steinzeug zu finden. Nach Falke (II/90) sind "die ersten im Westerwald ausgeführten Soldatenfriese mehr oder minder getreue Nachahmungen der Raerener Vorbilder".
Später wurden öfter die Säulen mit den Rundbögen weggelassen und die Landsknechte als zusammenhängenden Zug dargestellt.
Die untere Zone ist mit Zirkelschlagmuster verziert. In den Zwickel sind florale Muster eingestempelt. Humpen dieser Art wurden in größerer Anzahl in Grenzau auf dem ehemaligen Grundstück des Johann Kalb ausgegraben.
Diese Grabungen sind von Ernst Zais in den siebziger und achziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts durchgeführt worden.
Die dort zutage geförderten Funde befinden sich in der Sammlung Zais, die 1903 testamentarisch dem Kunstgewerbemuseum Köln übereignet wurde.
Eine Zusammenstellung findet sich im Katalog des Museums für Angewandte Kunst, Köln. (Auf dem Grundstück des Johann Kalb befindet sich heute das Haus Nr. 20 in der Burgstraße, Grenzau.)