Farbfotografie. Diese Aufnahme zeigt die vermutlich in der Sayner Hütte gefertigte gusseiserne Wendeltreppe in der Kapelle von Schloss Stolzenfels. Eine solche Treppe befindet sich unter anderem auch in der historischen Jesuitenbibliothek des Klosters in Maria Laach.
„Das Interesse der preußischen Königsfamilie für das Mittelrheintal begann im Hochsommer 1815. Die napoleonischen Kriege waren beendet, der 20-jährige Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen unternahm mit seinem Bruder Wilhelm und dem Vetter Prinz Friedrich eine Schiffsreise auf dem Mittelrhein.“ Die drei Prinzen waren begeistert von der dramatischen Landschaft des Mittelrheintales und seinen mittelalterlichen Burgruinen. 1823 erwarb der mittelalteraffine Prinz Friedrich die Burgruine Vautsburg über Trechtinghausen und ließ sie unter Mitwirkung des Architekten Karl Friedrich Schinkel bis 1829 zu einem Sommersitz ausbauen, der sogenannten Burg „Rheinstein“. Ebenfalls im Jahre 1823 schenkte die Stadt Koblenz dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen die Burgruine Stolzenfels. Wie bei seinem Vetter ließ der Kronprinz die Pläne für den Um- und Ausbau der Ruine zu einer Sommerresidenz durch Schinkel erstellen, der die Einweihung des Schlosses im September 1842 und der Kapelle im August 1845 nicht mehr erlebte (verstarb 1841). Burg Rheinstein war insgesamt wesentliches Vorbild für Schloss Stolzenfels, was die Motive der Raumgestaltung und Raumausstattung anbelangten.
Heute noch gehören u.a. zur Ausstattung von Schloss Stolzenfels künstlerische Arbeiten aus Eisenguss, gefertigt in den königlich-preußischen Eisengießereien in Berlin und Sayn. Es handelt sich hierbei um eine silbertauschierte Adlersäule, die sich über dem Springbrunnen auf der Terrasse vor der Sommerhalle erhebt, zwei Blumen-Étagèren plaziert auf ebendieser Terrasse sowie die kunstvolle Wendeltreppe, die zur Empore der Schlosskapelle führt.