Porträt der Gräfin Anna, Tochter von Philipp Georg von Leinigen-Dagsburg (1582-1627) und Anna von Erbach-Erbach (1582-1650) im Alter von dreizehn Jahren. Sie heiratet Jahann von Nassau-Idstein (1603-1677) 1646 in Straßburg. Für Johannes von Nassau-Idstein ist es die zweite Ehe. Er betreibt in seinem Herrschaftsbereich seit 1630 erste Hexenverfolgungen. Nach dem Tod seiner Frau beginnt er verschärft und besonders grausam gegen Hexerei und Zauberei vorzugehen. 47 Fälle von Hinrichtungen sind bekannt.
Bei der Darstellung handelt es sich ggf. um Verlobungsversprechen, dies legen das Medaillon in ihrer Hand und die Handschuhe, die als Zeichen der Treue im Vordergrund des Bildes platziert wurden, nahe. Anna trägt kostbaren Schmuck z.B. ein Perlenkrönchen, Perlenohrgehänge, Ringe, Armbänder, eine goldene Halskette mit Perlen, eine goldene Schulterkette mit Bandrosette vorn und Taschenkrebs auf rechter Schulter. In der Rechten trägt sie einen Fächer, als Indiz ihrer vornehmen Stellung. Die Inschrift lautet: ANNA; GRÄVIN VND FRAWLEIN ZV LEININGEN VND DAGSBVRG; FRÄWLEIN ZV APPREMONT. AETATIS SVAE ANNO 13 & SALVTIS NOSTRAE 1638