Jean-Baptiste Breton aus Paris (1777–1852) hatte bereits in jungen Jahren den damals noch neuen Beruf des Stenografen erlernt und von 1815 bis zu seinem Tod als Parlaments- Stenograf gearbeitet. Neben dieser
Tätigkeit verfasste Breton auch Reiseliteratur, so die1802 erschienene Reisebeschreibung "Voyage dans la ci-devant Belgique...", in der neben anderen Abbildungen auch die kleine Trier-Ansicht zu sehen ist.
Wie viele andere Künstler vor ihm hat auch Bretons unbekannter Stecher ganz offensichtlich nicht nach einer eigenen Vorzeichnung gearbeitet. Stark vereinfachte Straßenverläufe und Gebäudegruppen, unrealistisch überhöhte Turmspitzen sowie das großzügige Auslassen markanter Bauwerke, wie beispielsweise des Moselkrans oder der Abtei St. Matthias zur
Rechten der Moselbrücke, haben im Ergebnis eine Trier-Vedute von mäßiger Qualität und geringem künstlerischen Anspruch entstehen lassen.