Auf der abfotografierten Aufnahme ist der obere Teil der Kaiserslauterer Straße zu sehen mit der Einmündung der Friedhofstraße auf der linken Seite. Die hier sichtbare Bebauung existiert bis auf das Gebäude direkt an der Einmündung in der Bildmitte auch heute noch. Dieses Haus wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Der Bereich hatte - trotz der Nähe zur Altstadt - den verheerenden Luftangriff am 18. März 1945 weitgehend unbeschadet überstanden. Die hier "fehlenden" Bauten wurden allesamt erst in den Jahrzehnten nach dem Krieg abgerissen.
In der linken Bildhälfte ist ein Firmenschild zu erkennen, das den Laden als Bäckerei und Kolonialwarenhandlung "ausweist" , welche von Hermann Kaltenhäuser betrieben wurde. In den Adressbüchern von 1908, 1931/32 und 1938 wird aber ein Jakob Kaltenhäußer als Betreiber genannt, wobei auch Hermann erwähnt wird. Demnach dürfte das Bild nach 1938 aufgenommen worden sein. Die "HK-Bäckerei" wurde noch lange nach dem Krieg weitergeführt, ist heute aber geschlossen.
Vor dem Gebäude in der Bildmitte ist übrigens eine Litfaßsäule mit entsprechenden Werbeplakaten zu sehen. Über dem Gebäude ist das Sanatorium "Sonnenwende" erkennbar.
Was die Datierung betrifft, so wird das Foto - wie bereits erwähnt - mit hoher Wahrscheinlichkeit nach 1938 aufgenommen worden sein. Aufgrund des Zustandes der Häuser etc. erscheint eine zeitliche Einordnung vor 1945 ziemlich sicher.
Das Originalfoto befindet sich in der Privatsammlung Dr. Klein und wurde der Stadt als Repro zur Verfügung gestellt.
Filmnummer SW60/32A.
Dat.: zwischen 1938 und 1945