Die gelochte Medaille mit der Büste der Marianne auf der Vorderseite gedenkt der Niederschlagung von Unruhen im Jahr 1849 in Frankreich durch den damaligen Präsidenten Louis-Napoléon, der ab 1852 als Kaiser Napoleon III. regieren sollte. Charles-Louis-Napoléon Bonaparte war der Neffe von Napoleon Bonaparte und hegte Ambitionen, sein napoleonisches Erbe anzutreten und Frankreich zu regieren. Nach zwei gescheiterten Putschversuchen während der Regierungszeit Louis Philippes I., der Flucht aus seiner Festungshaft im nordfranzösischen Ham und dem Exil in England kam für Louis-Napoléon durch die Februarrevolution 1848 eine erneute Gelegenheit, an die Macht in Frankreich zu gelangen. In einer demokratischen Wahl wurde er zum Präsidenten der Zweiten Französischen Republik gewählt. Bereits ein Jahr später kam es zu Unruhen in Frankreich in Folge eines militärischen Eingreifens in Italien und der Niederschlagung der revolutionären Römischen Republik unter anderem durch französische Interventionstruppen. Am 13. Juni 1849 konnte Louis-Napoléon die Aufstände (insbesondere der politischen Linken) niederschlagen. Es folgten Unterdrückungen von oppositioneller Presse und Regimegegnern. Auch verschärften sich die Strafgesetze. Durch das Austauschen der Regierung konnte Louis-Napoléon seine Macht immer mehr festigen und den Weg für seinen Staatsstreich 1851 bzw. seine Ausrufung des Zweiten Kaiserreiches 1852 ebnen. Insofern ist die Beschriftung auf der Rückseite der Medaille, dass die Republik triumphiert habe, natürlich verschleiernde Propaganda. [Johanna Kätzel]