In das Bleiglasfenster ist mittig ein ovales Feld mit dem Wappen der Familie Dacqué eingefügt: Auf rotem Grund ein goldenes Schragenkreuz, die Mitte mit einem Anker belegt, begleitet von vier silbernen Dreizacken ohne Stiel. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken eine Krone mit wachsendem Greif. Der Schild wird gehalten von zwei goldenen, rot bewehrten Greifen. Darunter ein entrolltes Band mit dem Familiennamen, flankiert von zwei französischen Lilien. Die Hugenottenfamilie Dacqué war ab dem 18. Jh. im pfälzischen Neustadt ansässig. Die Pfalz war bereits im 16. Jh. Zufluchtsort für wallonische Glaubensflüchtlinge und nach dem Dreißigjährigen Krieg verstärkt auch für Hugenotten aus Frankreich. Die vermögende Familie Dacqué verlegte 1752 ihren Wohnsitz nach Neustadt und gründete dort 1796 eine Privatbank, die z.B. die Finanzierung der Pfälzischen Eisenbahn und verschiedener Aktiengesellschaften abwickelte. 1894 entwickelte sich daraus die Pfälzische Bank in Ludwigshafen, das Neustadter Geldgeschäft lief jedoch unter dem Namen "Filiale der Pfälz. Bank, vormals Louis Dacqué" weiter. 1889 wurde im Auftrag des Bankiers Adolf Dacqué die so genannten "Villa Böhm" errichtet. [Leitmeyer / Kätzel]