Nach der Abdankung Napoleons 1814 bzw. 1815 kam es in Frankreich zu einer Restauration der Monarchie unter den Bourbonenkönigen Ludwig XVIII. und Karl X. Die zunehmend ultraroyalistische, reaktionäre Politik und der so genannte "Weiße Terror", bei dem es zu Racheakten an Republikanern und Bonapartisten kam, trugen mit dazu bei, dass in breiten Bevölkerungsschichten eine Sehnsucht nach der Wiedererrichtung des Kaiserreichs lebendig blieb. Louis-Philippe I. aus dem Haus Orléans, der nach der Absetzung Karls X. "König der Franzosen" wurde und auch als "Bürgerkönig" bekannt ist, versuchte, diese Sehnsucht und den Kult um Napoleon für sich zu vereinnahmen. 1840 ließ er daher den Leichnam Napoleons, der 1821 im Exil auf St. Helena gestorben war, nach Paris zurückholen. Louis-Philippe berief sich dabei vordergründig auf Napoleons Testament, in dem er wünschte, seine Asche möge am Ufer der Seine inmitten des französischen Volkes ruhen. Unter großem Pomp wurden die sterblichen Überreste in den Invalidendom überführt und unter einem monumentalen Grabmal bestattet. Anlässlich der Heimholung des Leichnams Napoleons wurde auch die vorliegende Medaille geprägt. Sie zeigt auf der Vorderseite das Brustbild Napoleons als Kaiser der Franzosen und König von Italien. Auf der Rückseite ist sein letzter Wunsch zitiert und das Ereignis beschrieben. [Johanna Kätzel]