Die Skizze von Bernatz entstand auf einer Orientreise, die Bernatz zusammen mit Prof. Schubert aus München unternahm. Sie wurde am Anfang der Reise nach Palästina gefertigt. Sie ist bezeichnet am unteren rechten Rand: "Brunnen in Cairo_9ter Februar 1837". Zu sehen ist ein von Gebäudemauern umgrenzter, fast leerer Platz mit Brunnen. Links sind schemenhaft wenige Personen zu sehen. Rechts ist Esel an eine Mauer gebunden. Die Mitte der Skizze nimmt ein Baum ein.
In Kairo begann die Suche von Schubert und Bernatz auf den Spuren von Moses und dem jüdischen Volk auf ihrer Flucht aus Ägypten. Einige seiner Zeichnungen wurden veröffentlicht in dem Werk: Bilder aus dem Heiligen Lande. Vierzig ausgewählte Original-Ansichten biblisch-wichtiger Orte, treu nach der Natur aufgenommen und gezeichnet von J. M. Bernatz mit erläuterndem Texte von G. H. v. Schubert, Stuttgart (Steinkopf) 1839.
Zum Künstler: 1821 ging Johann Martin Bernatz nach Wien, um dort die Bauschule zu besuchen. Von 1825 bis 1829 begann er eine weitere Ausbildung zum Architekturmaler an der kaiserlichen Akademie der Künste in Wien. Bernatz nutze seine Reisen durch Süddeutschland, das Salzburger Land und die Pfalz, um Zeichnungen von Baudenkmälern und Landschaftsstudien anzufertigen. Diese dienten als Vorlagen für seine Ölgemälde aus seinem Atelier in München. Er unternahm weitere Reisen ins Heilige Land 1836-1837 sowie 1840-1843 nach Indien und über die arabische Halbinsel nach Ostafrika. Dort besuchte er den Stamm der Danakil und das Königreich Schoa. Unter dem Titel „Scenes in Ethiopia“ erschien 1852 eine Edition mit 48 Farblithographien, die auf Bernatz´ Reiseskizzen basierten.