Nur wenige Jahre nach dem verheerenden Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Pfalz wieder Schauplatz eines Krieges mit Frankreich. Während des Spanischen Erbfolgekrieges von 1701 bis 1714 wurde etwa die strategisch wichtige Festung Landau in kurzer Folge viermal belagert und jedes Mal auch erobert. 1703 waren es die Franzosen unter Marschall Camille d’Hostun de la Baume, duc de Tallard (1652-1728), die Landau belagerten, um es zurückzugewinnen. Eine kaiserliche Entsatzarmee unter Feldmarschall Johann Ernst von Nassau-Weilburg (1664-1719) sammelte sich südlich des Speyerbaches in der Nähe von Speyer, um Landau zu Hilfe zu kommen. Tallard kam diesen Plänen zuvor und unternahm einen erfolgreichen Gegenangriff, bei dem die imperialen Truppen zerrieben wurden oder flohen. Der Kupferstich schildert die Schlacht ("Revange contra Speyerbach") als unübersichtliches, von Rauch- und Staubwolken durchzogenes Gemetzel. Verschiedene Bereiche und einzelne Personen sind nummeriert. Eine Legende fehlt. Bei den prominent rechts im Vordergrund platzierten Reitern mit der Nummer 8 und 9 handelt es sich sicherlich um die beiden verfeindeten Marschälle, auch wenn sie wohl nie im direkten Kampf aufeinander getroffen sind. [Johanna Kätzel]