Zweistöckiger Bügeleisenofen zur Erwärmung von 14 Bügeleisen.
Bügeleisenöfen sind eine Erfindung des 19.Jahrhunderts. Unser Exemplar besteht aus einer im unteren Stock achteckigen darüber sechseckigen Brennkammer an deren glatten Aussenwänden Bügeleisen zum Erhitzen aufgehängt werden konnten. An unserem Ofen konnnten somit bis zu 14 Arbeiterinnen arbeiten, wobei jede ein zweites Bügeleisen zum Wechseln benötigte. Effizienter konnten Arbeiterinnen arbeiten, wenn sie mehrere Bügeleisen vom Ofen zur Verfügung hatten, diese häufig wechseln konnten und so eine gleichbleibende Wärme der Bügeleisen erreichen konnten. Die Brennkammer konnte durch eine relativ kleine Klappe an der Seite mit Brennstoffen - wahlweise Holz oder Kohle in sehr kleinen Stücken - befüllt werden.
Oberhalb der Brennkammer befindet sich ein Aufsatz mit einer Kochplatte und dem Rauchabzug. Unter der Brennkammer befindet sich ein Raum der die relativ kleine Ascheschublade aufnimmt. Die Asche wird über schräg angeordnete Eisenbleche und einen Rost in die viel kleinere Aschenschublade gelenkt.
Der kleine gusseiserne Ofen steht auf 3 geschwungenen und verzierten Beinen mit Löwenfüßen und stand typischerweise auf einem drehbaren Tischchen, was den ständigen Wechsel der abgekühlten beziehungsweise aufgeheizten Bügeleisen für die Arbeiter erleichterte.
Wenn auf den Bügeleisen Nummern zu sehen sind, kann das zwei verschiedene Gründe haben: Entweder war es eine Sortierung nach Gewicht (1-3 für den Haushalt, 4-7 für den professionellen Einsatz) oder sie waren einfach durchnummeriert, damit Arbeiterinnen leicht das am längsten aufgeheizte Eisen erkennen konnten.
Oberhalb der Öffnung für die Ascheschublade befindet sich die Inschrift "4B", auf einem Blech vor der Ascheschublade die Inschrift ".EDERBR.ONN", welche auf die Eisenwerke Niederbronn (nördliches Elsaß) hinweist.