Anfang des 16. Jahrhunderts sind es Schatzsucher, Gelehrte und Künstler, die das antike Rom und dessen Größe wieder entdecken.
In Rom wird zu dieser Zeit "Weltpolitik" betrieben, hier werden die neuesten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse diskutiert und hier wird ein neuer Kunststil "geboren": Der Barock!
In den Jahren, als Willem van Nieulandt 1602 bis1605 Rom besucht, um in der Werkstatt des bekannten niederländischen Malers Paul Bril (1554-1626) zu studieren, arbeiten in Rom Annibale Caracci, Guido Reni, Domenichino und vor allem: Caravaggio.
Trotz all dem bleibt Nieulandts Malerei davon völlig unberührt. Sein "Forum Romanum" gibt vor, eine realistische Darstellung des antiken Herzens von Rom zu sein: Links der Palatin, davor der Triumphbogen des Septimius Severus und die drei Säulen des Castor-und Pollux-Tempels und in der Ferne die Trajanssäule.
Nur bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die topografischen Verhältnisse verändert dargestellt sind.
Nieulandt folgt darin seinem Lehrer Paul Bril und schafft eine ideales Bild der Einheit von Mensch und Natur. Und doch erinnern die Ruinen daran, das all dies vergänglich ist.
Nieulandt greift in seinem Gemälde aber auch die Tradition des "historischen" Landschaftsbildes auf, wie es vor ihm Pieter Breughel oder - hier in der Ausstellung - Lucas an Valckenborch mit ihren "Babeltürmen" geprägt hatten.