Auf einem Platz vor antiken Ruinen werden offensichtlich Pferde verkauft und trainiert. Johann Heinrich Roos hat in seinem Gemälden sehr häufig antike Schauplätze verarbeitet. Er bezog seine Vorlagen häufig aus dem antiken Rom, vornehmlich im direkten Umfeld des Forum Romanum. In diesem Fall hat er offensichtlich die Reste der Maxentiusbasilika (307 - 313 n.Chr.) verarbeitet, die zu seiner Zeit noch teilweise im Schutt der Jahrhunderte verborgen war. Möglicherweise handelt es sich bei der Darstellung des Reiters im Vordergrund um ein Selbstbildnis des Künstlers als selbst, der sein Pferd zur Levade zwingt und sich dabei dem Betrachter zuwendet. Im Vordergrund ein Pfosten der Pilieren, zwischen denen solche Paraden geübt werden. Im rechten Mittelgrund lässt ein vornehmer Herr das Gebiss eines Pferdes (eines Falben) prüfen. Am rechten Bildrand finden sich einige Säulentrümmer mit Gebälkstück und Säulentrommel, dort wurde auch die Signatur des Künstlers angebracht: J.Roos, 1675.
Im Laufe der Kriegswirren des 30jährigen Krieges kam die Familie Roos zunächst nach Zweibrücken und später an den Niederrhein. 1647 begann Roos in Amsterdam eine Lehre beim Historienmaler Guilliam Dujardin. Dessen Sohn Carel bringt ihm den Stil von von Nicolaes Berchem nahe. Weitere Lehrer waren vermutlich Cornelis de Bie und der der Tier- und Bildnismaler Barend Graat. 1651/52 reiste Roos vermutlich nach Italien. Ab 1653 arbeitete er zusammen mit seinem Bruder Theodor Roos in Mainz. Neben Werken mit biblischen Themen schuf Roos in dieser Zeit auch Bildnisse. 1664 arbeitete er als Hofmaler in Heidelberg. Im Oktober 1667 zog Roos mit Frau und ihren gemeinsamen Kindern nach Frankfurt am Main und ließ sich dort als Maler nieder. Er starb als erfolgreicher Maler im Jahr 1685 beim Brand seines Hauses. Seine Kinder waren Philipp Peter (* 1657), der später unter dem Namen Rosa da Tivoli als Tiermaler Bekanntheit erlangte, Maria Ester (* 1662), Johann Melchior (* 1663), Johanna Ester (* 1666), Susanna Barbara (* 1668), Franz Peter (* 1672) und Peter (1675). Philipp Peter Roos und Johann Melchior Roos.