Wandanschlag in deutscher, niederländischer und französischer Sprache.
Veröffentlicht im von Deutschland besetzten Belgien, ohne Datum.
"Veröffentlichungen des deutschen General-Gouvernements.
Berlin, 27. April. (Amtliche Meldung von heute mittag.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Südöstlich von Ypern nahmen wir englische Stellungen unter kräftiges Feuer, dessen gute Wirkung durch Patrouillen festgestellt wurde. Südlich von St. Eloi wurde ein stärkerer feindlicher Handgranatenangriff durch Feuer zum Scheitern gebracht. Im Abschnitt Givenchy-en-Gohelle - Neuville-St. Vaast sprengten wir mit Erfolg mehrere Minen, entrissen in anschliessenden Handgranatenkämpfen bei Givenchy dem Gegener ein Stück seines Grabens und wiesen Gegenangriffe ab. Englische Vorstösse nördlich der Somme blieben erfolglos. Im Maasgebiete ist es neben heftigen Artilleriekämpfen nur links des Flusses zu Infanterietätigkeit gekommen. Mit Handgranaten vorgehende französische Abteilungen wurden zurückgeschlagen. Deutsche Patrouillenunternehmungen an mehreren Stellen der Front, so in der Gegend nordöstlich von Armentières und zwischen Voilly und Craonne waren erfolgreich. Im Luftkampf wurde je ein feindliches Flugzeug bei Souchez und südlich von Tahure; durch Abwehrgeschütze ein drittes südlich von Parroy abgeschossen. Die Bahnlinie im Noblette-Tale südlich von Suippes wurde durch ein deutsches Flugzeuggeschwader ausgiebig mit Bomben belegt. Heute nacht kam ein Luftschiffangriff gegen die Hafen- und Bahnanlagen von Margate an der englischen Ostküste zur Ausführung.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Die Lage ist unverändert. Eines unserer Luftschiffe warf auf die Werke, sowie Hafen- und Bahnanlagen von Dünnmünde Bomben ab.
Balkan-Kriegsschauplatz.
Nichts neues.
Wien, 27. April. (Amtliche Meldung von heute mittag.)
Russischer und südöstlicher Kriegsschauplatz.
Nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz.
An der küstenländischen Front waren die Artilleriekämpfe gestern und heute nach stellenweise sehr lebhaft. Am Abend setzte gegen unsere wiedergewonnenen Gräben östlich von Selz Trommelfeuer ein. Ein darauffolgender feindlicher Angriff wurde abgeschlagen. Der Monte San Michele stand am Nachmittage unter heftigem Feuer aller Kaliber. Am Tolmeiner Brückenkopf und nördlich davon wirkte unsere Artillerie kräftig gegen die italienischen Stellungen. Bei Flitsch verjagten unsere Truppen den Feind aus einem Stützpunkte im Rombongebiete und nahmen einen Teil der aus Alpinis bestehenden Besatzung gefangen. An der Tiroler Front ist die Lage unverändert.
Konstantinopel, 27. April. Das Hauptquartier teilt mit: Von den verschiedenen Fronten ist nichts von Bedeutung zu melden.
Das General-Gouvernement in Belgien."