Der Schneehase ist ein typisch boreo-alpines Faunenelement: Er besiedelt einerseits in seinem nördlichen Verbreitungsgebiet Irland, Schottland, Skandinawien, Sibirien, die Mongolei und das nördliche China, kommt aber andererseits in einem isolierten Teilareal auch im Alpenraum vor. Am Beispiel des Schneehasens lässt sich die Allen’sche Regel besonders gut nachvollziehen. Diese besagt, dass bei homoiothermen (gleichwarmen) Organismen, die relative Länge der Körperanhänge (Extremitäten, Schwänze, Ohren) in kalten Klimazonen geringer ist als bei verwandten Arten und Unterarten in wärmeren Gebieten. Da die Hasen die Blutzirkulation mit Hilfe ihrer Ohren regeln und damit Wärmeverluste ausgleichen, sind infolgedessen ihre Ohren umso kürzer, je kälter ihr Lebensraum ist. Typisch für den Schneehasen sind seine Fellwechsel von einem graubraunen Sommerkleid hin zu einem weißen Winterkleid. Unser Präparat zeigt einen Schneehasen im herbstlichen Übergangskleid. Das Tier stammt aus Oppegard südlich von Oslo (Süd-Norwegen) und kam im Oktober 1988 zu Tode.