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Person/InstitutionMaximilian II. Joseph von Bayern (1811-1864)x
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Geschichtsdoppeltaler auf die Übergabe der Regierung 1848

Historisches Museum der Pfalz - Speyer Numismatische Sammlung [M_007672]
Geschichtsdoppeltaler auf die Übergabe der Regierung 1848 (Historisches Museum der Pfalz - Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz - Speyer / Julia Paul (CC BY)
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Beschreibung

Der König überreicht seinem Sohn die Krone. Beide, König und Kronprinz, stehen einander zugewandt und sind in zeremonieller
Kleidung und würdevoller Pose dargestellt. Im umlaufenden Text heißt es: "Ludwig giebt die Krone an seinen Sohn Maximilian, am 20. Maerz 1848". Der Revers zeigt König Ludwig I. im Profil.
Am 20. März 1848 sah sich Ludwig genötigt, zugunsten seines erstgeborenen Sohnes Maximilian II. freiwillig abzudanken. Der Abdankung voraus waren Unmutsbekundungen und Proteste seitens des Volkes gegangen, das auf Preissteigerungen und die Unstimmigkeiten zwischen dem Monarchen, seiner Gemahlin und führenden Regierungsmitgliedern reagierte. Ludwig hatte sich in seiner Leidenschaft für die irische Tänzerin Lola Montez unbeliebt gemacht.
Die Proteste bewirkten, dass Ludwig die sogenannte Märzproklamation mit erheblichen Zugeständnissen unterzeichnete. In dieser Proklamation bekannte er, umgehend die Ständeversammlung einzuberufen und Reformen zu veranlassen.

Bei den sogenannten Geschichtstalern handelt es sich um 38 Münzen, die Ludwig I. im Laufe seiner Regierungszeit (1825-1848) schlagen ließ. Mit ihnen schuf er etwas zu dieser Zeit in Europa einzigartiges. Er verfolgte dabei das Anliegen, patriotische Gefühle zu stärken und die Öffentlichkeit an das Königshaus zu binden. Die Taler reihen sich in die königlichen Denkmalstiftungen ein und entsprechen auch der zeitgenössischen Hinwendung zum Historischen, wobei ebenso aktueller landeswichtiger Ereignisse gedacht werden sollte.

Die Geschichtstaler nutzte Ludwig I. gekonnt, um sich und seine Familie ins Bild zu setzen. Die Darstellungen verweisen auf die Fortschritte Bayerns unter seiner Regentschaft im Bereich der Gesetzgebung, Infrastruktur, des Handels und des Bildungswesens. Die glückliche Verbindung von Tradition und Fortschritt ergibt sich im Überblick der einzelnen Taler, die sowohl die Verbindungen zur katholischen Kirche als auch die Förderung moderner Vorhaben wie der Eisenbahn als gedenkwürdig herausheben. Ludwig verweist auf die von ihm gestifteten Denkmäler zu Ehren der bayerischen Armee sowie verdienter Persönlichkeiten des Landes, darunter Vertreter aus Kunst und Literatur, womit er sie in doppelter Weise ins Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger einschreibt.

Die Geschichtstaler wurden mitunter auch zur Kommunikation mit den Untertanen verwendet, so bedankte sich Ludwig in monarchischer Manier mittels einer Münzprägung von 1830 für die Treue der Bayern während der französischen Unruhen. Die propagandistische Absicht, patriotische Umlaufmünzen zu schaffen, erfüllte sich nicht, da die Geschichtstaler nur in geringen Auflagen geprägt wurden und eher bei Sammlern beliebt waren und weniger im Zahlungsverkehr genutzt wurden.

Material/Technik

Silber

Maße

Dm. 3,79 cm, 36,8 gr.

Literatur

  • Schubert, Alexander; Leitmeyer, Wolfgang (Hrsg.) (2023): König Ludwig I. - Sehnsucht Pfalz. Speyer
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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