Das Geschehen dieser figurenrichen Szene spielt sich in zwei eng hintereinander gesetzten Bildebenen ab. In der vorderen ist der halb liegende, halb angelehnte Körper Christi auf dem Bahrtuch zu sehen. Nikodemus kniet links neben ihm und greift in den mitgebrachten Tiegel, um die Salbung vorzunehmen. Rechts kniet Joseph von Arimathäa zusammen mit einer Frau. Sie haben das Bahrtuch ergriffen, um den Toten damit zu bedecken. In der zweiten Ebene bilden sich zwei Figurengruppen, innerhalb derer jedoch verschiedene Aktionen stattfinden. Am rechten Rand stehen Johannes und Maria, beide in Trauer zu Christus gewandt. Eine Frau und ein Mann, die links daneben eng zusammen stehen, sind in ihre Unterhaltung vertieft, eine Beschäftigung, die auch die Dreiergruppe aus zwei Männern und einer Frau am linken Rand des Reliefs charakterisiert. Ein Mann der Dreiergruppe hält dabei die drei Nägel in seiner rechten Hand, während er mit der linken im Disput mit einer Frau gestikuliert. Rechts schließt sich an diese Gruppe die Figur der klagenden Maria Magdalena an, die mit vor dem Körper gefalteten Händen frontal zum Betrachter steht, deren Kopf nach rechts gewandt aber im Profil erscheint. Die Handlung spielt sich vor einer Felswand ab, die durch Felsformationen an der linken Oberkante des Reliefs angedeutet wird, und die auf die Grabesgrotte hinweist.