Die Lithografie zeigt die standrechtliche Erschießung Robert Blums am 9. November 1848 auf der Brigittenau bei Wien. Der Politiker und Schriftsteller Robert Blum (1807-1848) war Demokrat und Mitglied in der Deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche. Sie war aus der Märzrevolution hervorgegangen, die wiederum unter dem starken Eindruck der französischen Februarrevolution stand. In der zweiten Phase der Deutschen Revolution nahm Robert Blum auf Seiten der Revolutionäre an der Verteidigung Wiens gegen kaiserliche Truppen teil. Dabei wurde er verhaftet und durch Erschießen hingerichtet. Zahlreiche Grafiken erschienen, die seine Hinrichtung zeigen. Eine 1848 in Frankfurt am Main gedruckte Grafik sticht etwas aus der Masse hervor, indem sie genau den Augenblick festhält, in dem die Kugeln aus den Gewehren des Erschießungskommandos seine Brust treffen. Blum scheint sie zuvor selbst durch Aufreißen seines Hemdes entblößt zu haben. Mit weit aufgerissenem Mund und pathetisch hoch gerissener Hand bricht Blum auf seiner auf dem Boden liegenden Jacke zusammen. Die Bildunterschrift zitiert Blums - angeblich - letzte Worte "Ich sterbe für die Freiheit...", die sich aufgrund seiner Popularität nach seiner Exekution rasch kolportiert hatten. Die Grafik ist klar pro-revolutionär und stellt Blum als Held und Märtyrer dar, der für seine demokratischen Überzeugungen gestorben ist. [Johanna Kätzel]