Aufgrund der Kinderlosigkeit seiner Ehe mit Joséphine Beauharnais heiratete Napoleon 1810 Marie-Louise von Österreich, die ihm 1811 den ersehnten Nachfolger gebar. Anlässlich der Hochzeit schuf der Medailleur Bertrand Andrieu eine offizielle Medaille. Sie zeigt auf dem Avers das Doppelporträt Napoleons und seiner Frau in antiker Tradition - so trägt Napoleon beispielsweise einen Lorbeerkranz mit Binde. Auf dem Revers sind die Eheleute in antikisierenden Gewändern dargestellt. Sie geben sich vor einem Altar mit einem darauf lodernden Feuer, der dem Altar des römischen Gottes der Hochzeit, Hymenaios, nachempfunden ist, die Hand. Der Bogen und der Köcher mit Pfeilen beziehen sich auf die Attribute Amors, des Gottes der Liebe.
Die vorliegende, abgegriffene und gelochte Medaille ist eine sehr kleine Variante der offiziellen Prägung. Die Darstellung ist weniger detailliert ausgearbeitet und von einem Kranz aus Perlen umrahmt. Der Schrötling ist sehr unregelmäßig geformt. Möglicherweise handelt es sich um eine private Nachprägung. [Johanna Kätzel]