In einem Raum mit Fliesenboden und Balkendecke sitzt der Christusknabe. Hinter einem Pult und unter einem Baldachin unterweist er die ihm Zuhörenden, die im Halbkreis um ihn herum sitzen oder stehen. Im Vordergrund links erkennt man eine weiß gefasste, nicht näher identifizierbare Wappentafel.
Das Koblenzer Gemälde wird mit sieben weiteren, nahezu gleichformatigen Tafeln mit fast gleichförmigen Wappenschilden in Zusammenhang gebracht: dem Martyrium der Hl. Ursula (Köln, Wallraf-Richartz-Museum, Inv.-Nr. WRM 232), dem Martyrium der Makkabäischen Brüder und ihrer Mutter (ehemals Sammlung Kisters, Kreuzlingen), der Auferstehung Christi (Antwerpen, Koninklijk Museum voor Schoone Kunsten, Inv.-Nr. 527), der Madonna mit dem Hl. Benedikt und der hl. Scholastika (Sammlung Otten, Mönchengladbach), der Heimsuchung (Wiesbaden, Städtisches Museum, Inv.-Nr. 9), der Verkündigung (Bonn, Rheinisches Landesmuseum, Inv.-Nr. 34) und dem Gnadenstuhl in den Wolken (1990 im Kunsthandel). Es handelte sich dabei nicht um Bilder, die auf Vorrat für den Handel geschaffen wurden, sondern um einen Altarzusammenhang, oder, was wahrscheinlicher ist, um einen Zyklus.
Das Kölner Gemälde zeigt das Allianzwappen des Kölner Bürgermeisters Adolf Rinck und der Margaretha von Hardenrath, andere die Wappen der Abtei Werden oder von Familienmitgliedern der Grafen von Manderscheid - allesamt bedeutende rheinische Stifter. Nach Zehnder lassen die Ikonografie der erhaltenen Tafeln (Christus, Maria, Heilige) sowie die bislang bekannten Stifter auf ein Gesamtprogramm schließen. Demnach könnte die Koblenzer Tafel Teil eines Gemäldezyklus Bryuns für das 1808 abgetragene Kölner Benediktinerinnenkloster zu den H. Machabäern sein - wenn auch stilistische Schwächen eher für eine Werkstattarbeit sprechen.