Die halbfigurige Darstellung von Christus mit der Weltkugel als Salvator mundi (Retter der Welt) geht auf Gemälde altniederländischer Meister zurück, auf denen Christus die Weltkugel hält oder, wie im Koblenzer Bild, seine Linke darauf ruhen lässt. Mit ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger hebt er die Rechte zum Segengestus. Üblicher war die Darstellung des Segens Christi mit dem ebenfalls ausgestreckten Daumen, wobei die drei Finger die Dreifaltigkeit symbolisieren sollten.
Nach der malerischen Behandlung der Physiognomie Christi und nach der Pinselführung dürfte es sich um ein charakteristisches Werk des Bartholomäus Bruyn handeln, ab 1515 in Köln tätig und besonders für seine Porträts bekannt. Das Koblenzer Bild ist wohl um 1530/40 entstanden.