Schwarzweißfotografie. Die „Sayner Mücke“ - eine gusseiserne Stubenfliege (der Körper aus Eisenguss und die sechs Beinchen aus Eisendraht) in Originalgröße - wurde wahrscheinlich Ende des 19. Jahrhunderts erstmals in der Sayner Hütte gegossen. Es existiert eine Sayner Mücke mit Originalverpackung der Krupp´schen Sayner Hütte in Privatbesitz.
In späterer Zeit (20. Jahrhundert) hat die Kunstgießerei der Concordiahütte in Bendorf-Mülhofen und die Kunstgießerei Buderus in Hirzenhain Nachgüsse der sog. Sayner Mücke produziert.
Sie gilt als eines der kleinsten Eisenkunstguss-Objekt der Sayner Hütte.
Im September 1950 richtete der Verkehrs- und Verschönerungsverein Bendorf-Sayn im Sayner Schlosspark das 1. Mückenfest aus. In diesem Zusammenhang wurde eine kleine Broschüre herausgegeben (vgl. Inv.-Nr. 2.515 a-c). Für das Mückenfest galt die Sayner Eisenkunstguss-Mücke als Festabzeichen: „... Vor (dem) Hintergrund einer mehr als drei Jahrhunderte zurückreichenden Erfahrung entwickelte der Bendorfer Kunstguß sein schwierigstes und künstlerisches Erzeugnis, die Mücke. … Dabei ist der Guß dieses winzigen Stückchens Eisen nicht einmal das schwierigste dabei. Schwieriger sind die Mückenbeine. Sie müssen einzeln aus dünnem Draht in den Formsand gestellt und später mit der Pinzette gebogen und gerichtet werden. Dabei hat sich schon manche kunstvoll erstellte Mücke ein Bein gebrochen. Dieser Kunstguß, den man in verschiedenen Museen als seltenes und auserlesenes Stück aufbewahrt, wird nun vom 2. bis 4. September 1950 als Anstecknadel zum ersten Male einem großen Volksfest am Fuße der Burg zu Sayn den Namen geben ...“ (Georg Schneider, „Mückenfest“, Festschrift 1950).
Heute findet Anfang September in Sayn das sog. Burgen- und Parkfest, so zu sagen als Nachfolge für das "Mückenfest", statt.