Ansicht des Blicks auf die Piazza Navona. Die Signatur ist links unterhalb des Stichs: „J.C.J. Friedrich. sc: secundum Piranesi.“ und der Titel auf Italienisch in der Mitte „Veduta di Piazza Navona sopra le rovine del Circo Agonale“. Gestochen wurde der Stich von Johann Christian Jacob Friedrich aus Dresden, nach einer Vorlage von Giovanni Battista Piranesi. Der Stich ist Teil einer Sammlung und am oberen rechten Rand mit der Nr. 34 versehen. Piranesi war Architekt, Kupferstecher und Archäologe. Piranesis „Vedute di Roma“, eine Sammlung von Ansichten Roms fanden in Form von Musterbüchern weite Verbreitung. Berühmt wurden sie aufgrund der sehr detaillierten Darstellungen der antiken Bauten, die zur Vermittlung architektonischer Stilelemente dienten. Piranesi fügte zu seinen Stichen meist weitere Informationen zu den dargestellten Bauwerken hinzu. Diese fehlen in den Kopien Friedrichs.
Blick auf die Piazza Navona von Nordosten. Rechts ist die Front der Kirche Sant’Agnese in Agone zu sehen. Das Gebäude links von der Kirche ist der Palazzo Pamphilj. Der Brunnen unten in der Mitte ist der 1574 erbaute Neptunbrunnen, die figürlichen Elemente wurden erst 1873 hinzugefügt. In der Mitte des Platzes ist der Vierströmebrunnen mit einem ägyptischen Obelisken, dem Obelisco Agonale, in der Mitte. Auf der Piazza herrscht reges Treiben.
In antiker Zeit befand sich hier ein Stadion. Ausgebaut wurde dies unter Kaiser Domitian und es diente zum Abhalten von griechischen Wettkämpfen (gr. Agon = Wettkampf). Der Name der Kirche Sant’Agnese in Agone erinnert an diese. Die Piazza Navona behielt die Form des antiken Stadions bei. Im 17. Jahrhundert wurde die Piazza im barocken Stil ausgebaut. [Kathrin Koch]