Porträt des deutsch-französischen Politikers und Weinbau-Pioniers Karl Heinrich Schattenmann. Schattenmann wurde 1785 in Landau in der Pfalz geboren und starb 1869 im elsässischen Buchsweiler (Bouxwiller). Er war als Politiker in französischen Diensten tätig und war dort für Landwirtschaft zuständig. Daneben war er auch Vorsteher der Minen in Buchsweiler. Er war selbst Besitzer eines Weinbergs bei Rhodt unter Rietburg und bemühte sich um Verbesserungen im Wein- und Tabakanbau, worüber er auch Traktate verfasste. Unter anderem unterstützte er im Weinbau die Ablösung des so genannten Kammertbaus zugunsten des reinen Reihenbaus, womit er jedoch auch zum Untergang der wohl traditionsreichsten Reberziehungsart in der Pfalz beitrug. Der Kammertbau, eine spezielle Form der Reberziehung durch rahmenförmige Holzgestelle, war charakteristisch für die Pfalz und ging hier wohl bis auf die Spätantike zurück. Unter dem Zweiten Kaiserreich erhielt Schattenmann einen "Großen Preis" für seine Verdienste in der Landwirtschaft und wurde zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. [Johanna Kätzel]