Zu Beginn des Pfälzischen Erbfolgekrieges hatten französische Truppen Speyer im Mai 1689 gezielt in Brand gesteckt. Viele Ruinen wurden erst zwischen 1800 und 1840 abgerissen und durch Neubauten ersetzt, sodass sich die Einwohner nach ihrer Rückkehr zunächst umgeben von maroden Trümmerbauten einrichteten. Der Speyerer Backofen stand in einer kleinen Seitengasse der heutigen Johannesstraße neben dem heutigen Stadtarchiv. Die Sackgasse wird heute noch "zum Backofen" genannt. Das dargestellte Gelände gehörte zur Elend-Herberge, einer mittelalterlichen Stiftung in Speyer zur Beherbergung mittelloser Reisender.
Franz Stöber studierte hauptsächlich bei Johann Christian Brand an der Kunstakademie in Wien. Seit 1786 fungierte er als Kustos der offenbar recht umfangreichen Gemäldesammlung des Speyer Domdekans Philipp Franz Christoph Freiherr von Hutten. Dieser beauftragte Stöber auch, die Ruinen der Gegend als Zeugnisse des Pfälzischen Erbfolgekrieges in seinen Aquarellen und Gemälden festzuhalten. Hutten starb allerdings bereits 1790. Über die weiteren Lebensstationen des Künstlers ist aktuell kaum etwas bekannt.