Steingutteller aus einer in der zweiten Hälfte des 19. Jh. entstandenen Serie mit idealisierenden Darstellungen aus dem Leben des Napoleon Bonaparte. Das Bild auf dem Spiegel zeigt Napoleon im Gespräch mit seinem Kriegsgegner, dem österreichischen Kaiser, der sich in Begleitung einer Ordonanz befindet. Möglicherweise spielt das Bild auf einen Aufenthalt Napoleons in Schönbrunn vom 15.-27. Dezember 1805 an, nach dem Sieg in der Schlacht bei Austerlitz am 2. Dezember 1805. Die Fahne (Tellerrand) ist bei der gesamten Tellerserie mit derselben Ornamentik verziert. Auf Napoleon verweisen drei Kartuschen mit einem großen "N" und drei mit Fahnendraperien hinterlegte Medaillons mit dem Napoleonischen Adler, einem gekrönten Adler, der einen Donnerkeil in den Klauen hält.
Die Serie wurde in der Fayencemanufaktur in Saargemünd (Sarreguemines) hergestellt, zu deren Stammkunden auch Napoleon zählte. Mit mehr als 300 Bilderserien gehörte sie im 19. Jh. zu den bedeutendsten Herstellern von bedruckten Bildtellern in Frankreich. Sechs Serien davon behandeln das Leben Napoleons I. In den meisten Fällen handelt es sich um Serien mit 12 Tellern, die oftmals auch nummeriert und mit Bildlegenden versehen sind. [Kathrin Koch / Johanna Kätzel]