Landschaft bei Paestum südlich von Salerno mit dem Athena-Tempel und im Hintergund dem archaischen Hera-Tempel von Paestum aus der Ferne gesehen. Bürkel zeigt die Tempelruinen im heutigen Gebiet des Parco Archeologico die Paestum von der Nord-Westseite, die dem Meer zugewandt ist und vor dem Hintergrund einer Bergkette im Gebiet des Cilento. Das Gelände wurde bereits im 5. Jahrhundert nach Christus von den Bewohnern verlassen, da es versandete und sich Sümpfe bildeten. Bürkel gibt im Vordergrund eine Herde von Rindern wieder, die in einem Tümpel inmitten von Ruinen verweilt. Wie viele Maler vor ihm illustriert er den Topos des Verfalls einer großen, vergangenen Kulturepoche. Bürkel erstellte auf seinen Reisen zumeist eine große Anzahl von Aquarellskizzen, die er im Atelier in Gemälden verarbeitete. Häufig wiederholte und variierte er seine Motive und nutzte sie viele Jahre.
Bürkel wurde den Fachmalern zugerechnet, deren Arbeiten zunächst von den akademischen Historienmalern in München nicht anerkannt wurden. Ab 1824 zählte er zu den ersten und wichtigsten Mitgliedern des neu gegründeten Münchener Kunstvereins, der ihm das Ausstellen seiner Bilder unabhängig von der Akademie ermöglichte. Insgesamt viermal (1827, 1830, 1837 und 1853) reiste er nach Italien und blieb teilweise bis zu zwei Jahren dort. Zwischendurch ging er die Ehe mit Johanna von Hofstetten ein, der Tochter eines Regierungsrates. Durch den Münchner Kunstverein gelang es ihm, zahlreiche Werke zu verkaufen.