Eine große Einheit von berittenen Soldaten zieht an einem mit Lichtern geschmückten Weihnachtsbaum vorbei. Die Soldaten sind nur als Konturen in einer geschlossenen Gruppe zu erkennen. Im linken Bildhintergrund Waldrand, ansonsten verschneite Einöde. Die dominierende kaltweiß- grünliche Tongebung signalisiert Kälte. Allein der leuchtende Tannenbaum scheint warmes Licht auszusenden. Links unten signiert: Otto Dill
Auf Rückseite ausgewiesen, signiert und mit Nachlaßstempel Nr. 104 versehen.
Dill absolvierte zunächst eine Lehre als Verlagskaufmann, ehe er von 1908 bis 1914 Malerei an der Münchner Akademie bei Heinrich von Zügel studierte. Im Sommer 1917 war er bereits mit einer ersten Ausstellung im Münchner Glaspalast vertreten. Er war Mitglied der Münchner Sezession. 1924 wurde ihm der Professorentitel verliehen. Zahlreiche Reisen führten den Künstler u. a. nach Nordafrika, Italien, Frankreich und Spanien. Seine Eindrücke verarbeitete er in Wüsten- und Beduinenszenen, Stierkampfstudien und Tigerbilder sowie Hunderte von Darstellungen von Löwen, die ihm den Spitznamen „Löwen-Dill“ eintrugen. Zu seinen bevorzugten Sujets zählten auch Pferderennen und Polospiele. Im Jahr 1930 siedelte der Künstler von München nach Neustadt an der Weinstraße über. Dort entstanden vorwiegend Landschaftsdarstellungen. 1941, während des Zweiten Weltkriegs, zog er nach Bad Dürkheim, wo er bis zu seinem Tod 1957 lebte und arbeitete.