Eine Hippe (auch Knipp, Sesel, Winzer- bzw. Rebmesser) ist ein Werkzeug, welches je nach Größe und Ausführung zu unterschiedlichen Arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft, im Wein- und im Gartenbau verwendet wird. Typisch ist die sichelförmig geschwungene Klinge mit einer mehr oder weniger nach unten gebogenen Spitze. Unter Beibehaltung dieser Grundform haben sich je nach Region und Verwendungsart im Laufe der Jahrhunderte die unterschiedlichsten Varianten entwickelt. Hippenförmige Werkzeuge sind in vielen Ländern Europas seit der Römerzeit bekannt und teilweise bis heute in Gebrauch.
Das Rebmesser besteht wie alle Hippen aus einer sichelförmig gebogenen Klinge (mit der Schneide auf der Innenseite) aus geschmiedetem Stahl und einem meist gedrechselten Griff aus Holz. Wertvollere Rebmesser hatten einen Griff aus besonderem Material, etwa aus Horn oder seltenem Holz. Griff wie Klinge waren gelegentlich verziert und die Winzer trugen das Messer mit Stolz. In manchen Weingegenden wurde ein regelrechter Kult mit den Winzermessern getrieben. Winzer benutzten das Rebmesser zum Beschneiden der Weinstöcke und zum Ausschneiden der Weinbeeren sowie bei der Lese. Die größte Verbreitung hatte es zwischen 1650 und 1850. Im Weinbau wird es seit der Einführung der Rebschere (um 1950 je nach Region) praktisch nicht mehr verwendet.
In vielen Regionen haben Hippen bis heute eine kulturelle Bedeutung, so tauchen sie in Weinbaugebieten häufig als Symbol des Winzerstandes in Steinmetzarbeiten auf und zieren etliche Gemeindewappen. [Jonas Ehinger]