Bodenprofil der Weinlage "Siebeldinger Sonnenschein" montiert auf einer Holzplatte mit Metallfuß.
Weinbergsböden bestehen aus geologisch unterschiedlich geprägten Bodensubstraten unter weinbaulicher Nutzung und sind somit Zeugnisse einer speziellen Bewirtschaftung. In der Regel weisen sie einen durch wiederholten Tiefenumbruch entstandenen Mischhorizont auf. Das Bodenprofil wurde dabei stark umgestaltet und die ursprüngliche Horizontabfolge ging weitgehend verloren.
Weinbergsböden entstanden durch die spezielle Nutzung des Menschen, welche in vielen Anbauregionen bis in die Römerzeit zurückreicht. Durch intensives Tiefpflügen (Tiefenumbruch) vor jeder Neuanlage von Weinbergen wurden die Böden bis 1 m tief umgegraben und gelockert. Das Rigolen erfolgte früher per Hand, heute maschinell im Abstand mehrerer Jahrzehnte vor der Neubestockung. Ziel des Rigolens ist die Schaffung eines Bodens, welcher die Wasser‐ und Nährstoffversorgung der Reben gewährleistet.
Weinbergsböden bedecken in Deutschland eine Fläche von 102.000 ha, was 0,5 % der landwirtschaftlichen Anbaufläche entspricht. Sie kommen in 13 Weinbaugebieten verteilt auf neun Bundesländer vor, allerdings sind die Rebflächen in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. [Jonas Ehinger]
