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MuseumHistorisches Museum der Pfalz - Speyerx
OrtMainzx
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Fassriegel in Form einer Meerjungfrau

Historisches Museum der Pfalz - Speyer Sammlung Weinkultur (Exponate im Sammlungszentrum Baumwollspinnerei) [KM_050_B_74a]
Fassriegel in Form einer Meerjungfrau (Historisches Museum der Pfalz - Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz - Speyer / Ehrenamtsgruppe HMP Speyer (CC BY)
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Beschreibung

Das Foto zeigt einen farbig gefassten Fassriegel des Gimmeldinger Künstlers Fritz Wiedemann, der hier ein traditionelles Motiv für Fassriegel aufgreift: die Meerjungfrau. Sie stützt sich auf ihren rechten Arm, während der linke über Taille und Hüfte abgelegt ist und die Rundungen der Körpers umspielt. Der nackte Oberkörper ist von gelblicher Farbe, die Haare sind braun, die Lippen rot und der geschuppte Schwanz grün gefasst.
Bei dem Fassriegel handelt es sich um eine Auftragsarbeit für die Weinstube in der Mainzer Staatskanzlei.


Große Holzfässer ab etwa tausend Litern weisen auf dem vorderen Fassboden unten ein kleines, eingepasstes Türchen auf. Man benötigt diese Öffnung, um ins Innere gelangen zu können. Sauberkeit ist sehr wichtig bei der Weinbereitung, deshalb muss auch das Fassinnere gelegentlich einer gründlichen Reinigung unterzogen werden. Fassriegel sind Klemmhölzer, die dazu dienen, das im vorderen Boden eingelassene Fasstürchen fest mit ihm zu verbinden. Neben den schlicht funktionalen Gebrauchsformen haben sich in der Pfalz im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert gerade für dieses Kellerzubehör vielfältige Schmuckformen entwickelt. Darunter finden sich wohl prächtig geschnitzte barocke Kleinskulpturen von geschulten Hofkünstlern als auch groß vereinfachende - und gerade deshalb so reizvolle - Schnitzereien von einfachen Winzern und Küfern. Die vielerlei Tiergestalten, Meerweibchen und Masken auf den Fassriegeln werden oftmals als sinnbildliche "Weinwächter" verstanden. Unter den Tiergestalten dominiert der Löwe, aber auch drachenartige Wesen sind nicht selten. Sozusagen aus der Ferne klingt bei den fischschwänzigen Meerwesen noch die antike Mythologie an, doch überwiegt in dieser Gruppe , indem die Fassschraubenöffnung an die Stelle der Vagina gesetzt wird, eine sexueller Konnotation. Diese hölzerne, erotische Phantasie findet sich in den verschiedensten Formen, von der akademisch inspirierten Nereide bis hin zu den vereinfachten Meerjungfrauen, die aus einem rechteckigen Holzblock herausgeschnitzt sind.

Material/Technik

Holz, Schnitzarbeit

Maße

H: 50 x B: 23 x T: 12 cm.

Hergestellt Hergestellt
1970
Fritz Wiedemann
Gimmeldingen
Hergestellt Hergestellt
1970
Fritz Wiedemann
Mainz
1969 1977
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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