Nach einer enormen Weinernte in der Pfalz 1934 bei gleichzeitigem Berufsverbot für jüdische Weinhändler kam es zu einem Preisverfall des Weines in der Pfalz. Als werbende Maßnahme für das Weinbaugebiet riefen die nationalsozialistischen Machthaber deshalb die Deutsche Weinstraße samt zweier Weintore ins Leben.
Zur Eröffnung hielt Gauleiter Josef Bürckel am 19. Oktober 1935 eine Rede zum Thema „Kampf und Volk – Wein und Wahrheit". Am 20. Oktober 1934 errichtete man als Provisorien ein hölzernes Tor in Schweigen und eine ähnliche Konstruktion aus Pappmaschee in Grünstadt. Erst 1936 kam es in Schweigen zur Ausführung der heute noch stehenden Architektur. Croissants Aquarell - signiert und datiert im Jahren 1935 - zeigt das Provisorium bei Schweigen, nahe der französischen Grenze. Der Künstler fügt aus dekorativen Gründen einen Bauern mit Ochsengespannt mit Wagen und Mostlotte sowie ein Bauernpaar hinzu. Das Motiv war in diesem Zusammenhang wohl als Vorlage für eine werbende Ansichtskarte gedacht.