Dieser Säbel ist als Prunksäbel zu bezeichnen. Die leicht gekrümmte Klinge ist auf beiden Seiten und auf der Rückseite mit Tauschierungen versehen.
Die Klinge ist auf der Vorderseite und zur Spitze hin beidseitig geschärft. Sie ist mit Gold-Intarsien beidseitig verziert. Auf dem Rückenband der Klinge sind die Verzierungen floraler Art. Die rechte Klingenseite weist Wappendarstellungen und goldfarbene Verzierungen auf. Es folgt dann eine Bläung der Klinge, wobei Darstellungen goldfarben unterlegt sind. Die markantesten Gravierungen sind auf der linken Klingenseite "Vivat Chur Pfaltz" und auf der rechten Seite "Gott erhalts". Beide Klingenseiten sind bis 7 cm vor der Klingenspitze mit Goldverzierungen gestaltet: Ornamente, Waffenarrangements und Schlachtenszenen. Das Griffstück ist aus glänzendem Metall in klassischer Form eines Säbels gestaltet. Die Hilze ist vermutlich aus Horn geschaffen. Das Gefäß mit Parierstange und Parierring (in Kreuzform) ist mit Löwenköpfen, Verzierungen militärischer Art gestaltet.
Die Scheide (gebläut) ist wie der Säbel halbrund gestaltet. Der Scheidenanfang ist 11 cm lang mit glänzendem Metall verziert, darauf Belagerungsszenen. Das Scheidenende (16 cm lang) ist auch glänzend verziert mit Reiterszenen und Kampfhandlungen. 16 cm zur Scheidenöffnung hin ist beidseitig ein glänzendes Amulett von 5 cm Länge gestaltet mit Militärgerät auf der einen Seite und Schlachtenszenen auf der anderen Seite. Nach weiteren 15 cm folgt wieder ein glänzendes beidseitiges Amulett mit Wappendarstellungen und Kampfszenen. Nach weiteren 19 cm wiederum ein glänzendes Amulett (5 cm). An diesen beiden Amuletten ist jeweils eine Öse mit Ring angebracht für den Trageriemen. Der Säbel wurde an einem langen Riemen getragen, so dass er auf dem Boden schleifte. [Ludger Tekampe]