Original: Deutsch
Bad Dürkheimer Zeitung
Die Arbeiten am Haus Catoir sind derzeit in vollem Gange. Von außen
erstrahlt das Gebäude bereits in neuem Glanz, und auch im Innern
zeigt sich schon manches hübsche Detail Foto: moni
Hohes Lob für Mühe um Haus Catoir
Ausschuß für Brauchtum- und Heimatpflege des Bezirksverbandes besah sich Stand der Renovierungen
BAD DÜRKHEIM (pan). Das Baugerüst ist verschwunden, und zumindest äußerlich er-
strahlt das Haus Catoir in der Kaiserslauterer Straße jetzt wieder in neuem Glanz.
Wenn auch im Inneren die Malerarbeiten noch in vollem Gange sind und noch nicht alle
Stukkverzierungen an den Decken angebracht sind, kann man doch erkennen, daß sich
das Gebäude durch die Renovierung zum Schmuckstück mausern wird.
Diese Feststellung traf gestern auch der
Ausschuß für Brauchtum- und Heimat-
pflege des Bezirksverbandes Pfalz, der für
die Ausstellungsvitrinen im Haus Catoir ei-
nen Zuschuß von 7 500 Mark gewährt hatte.
Der Ausschuß, der gerade in Bad Dürk-
heim tagte, ließ sich dann auch nicht die
Gelegenheit entgehen, unter der Führung
von Bürgermeister Georg Kalbfuß und der
Historikerin Dr. Irene Spille, die zur Zeit
mit ihrer Kollegin Dr. Lenz-Bernhard die
zahlreichen Sammlungen bearbeitet, das
Haus zu besichtigen. Beide erklärten den
Ausschußmitgliedern die Funktionen der
verschiedenen Räume: Den einen sollen
wechselnde Ausstellungen schmücken, in
einem anderen soll beispielsweise die
große Spielzeugsammlung aus dem alten
Museum untergebracht werden. Im hinte-
ren Teil des Hauses Catoir solle eine Klein-
kunstbühne entstehen, und Offene Werk-
statt und städtische Musikschule würden
in dem Gebäude ebenfalls eine Bleibe fin-
den, erläuterte Kalbfuß. „Wir wollen hier
kein steriles Museum aufbauen, sondern
Anregungen geben, selbst aktiv zu wer-
den.“
Schwierig für so manche erwies sich die
Besichtigung des jetzt ausgebauten Dach-
raumes, der nur über eine Leiter zu errei-
chen war. Hier endete dann bei einigen
Ausschußmitgliedern zwangsläufig die
Liebe zu Brauchtum- und Heimatpflege -
die Kletterei war ihnen doch zu gewagt.
Wer es indes geschafft hatte, konnte sich
davon überzeugen, daß auch in diesem
Raum, der sein besonderes Flair durch die
naturbelassenen Holzbalken in der Decke
erhält, die Renovierung und Erhaltung des
alten Stiles gelungen ist.
Die Gestaltung des Kellers, der in den
Sandsteinfels hineingehauen worden war,
fand gleichfalls die Zustimmung der Anwe-
senden. In ihm soll nach den Worten des
Bürgermeisters alles, was mit der Weinge-
schichte zu tun hat, untergebracht werden.
„Trotz der Größe des Raumes werden wir
sicherlich keine Schwierigkeiten haben,
ihn zu füllen“, meinte Kalbfuß.
Ausschußvorsitzender Rainer Mertel war
der Meinung, daß man mit dem bescheide-
nen Zuschuß die Bemühungen der Stadt
Bad Dürkheim um das Haus Catoir, dessen
Gesamtkosten auf ungefähr 1,7 Millionen
veranschlagt werden, unterstützen wollte.
„Wir sind sicher, daß das Haus Catoir das
schönste und bedeutendste Heimatmu-
seum der Pfalz werden wird, mit dem dann
auch auf die wichtige Geschichte des Lei-
ninger Geschlechts hingewiesen wird.“ Im
übrigen gehöre es ebenfalls zu den Aufga-
ben des Ausschusses, das Bewußtsein für
die schönen Dinge der Pfalz zu fördern und
zu unterstützen. Deshalb zolle man der
Stadt Bad Dürkheim für ihre Bemühungen
in Punkto Pfalzmuseum und Haus Catoir
auch allen Respekt.