Das funktionsfähige Modell eines Turmdrehkrans mit zwei Auslegern gibt vermutlich den sogenannten Neuen Trierer Moselkran am heutigen Johanniterufer wieder. Dieser war 1774 vom kurfürstlichen Hofbaumeister Johannes Seiz zur Entlastung des damals baufälligen älteren Krans aus dem Jahr 1413 errichtet worden. Der Aufbau des Krans mit einem gemauerten runden Unterbau und einem drehbaren kegelförmigen Dachaufsatz folgte weitgehend dem Vorbild des mittelalterlichen Vorgängers. Vier Jahre später erhielt dann auch der mittelalterliche Kran im Zuge einer Renovierung zur Aufnahme von Ausgleichsgewichten einen zweiten Ausleger.
Wie im Modell festgehalten, wurden beim Be- und Entladen der Schiffe die Lasten mit Hilfe von Seilzügen angehoben und wieder abgesenkt, die zwei Windenknechte über Treträder im Turminneren betätigten. Seit der Stadt im frühen 14. Jahrhundert das Stapelrecht verliehen worden war, mussten alle auf der Mosel transportierten Waren in Trier ausgeladen und zum Verkauf angeboten werden. Das vollständige Entladen der Schiffe erlaubte es zugleich, alle steuerpflichtigen Waren vor Ort exakt zu erfassen.