Im Zentrum der Darstellung hat Maria ihr Kind in eine Heuraufe gebettet. Hinter ihr steht Josef, der Zimmermann. Von der rechten Seite haben sich die Hirten genähert, während auf der linken Seite die Könige aus dem Morgenland ihre Geschenke (Gold, Weihrauch und Myrrhe) darbringen. Das Geschehen findet vor der Kulisse einer antiken Ruine statt, in welcher das Paar untergekommen ist. Über der Szene schwebt ein Engelchor (5 Engel mit Banderole) in einer Wolke. Der Ausblick auf eine hügelige Landschaft in der Ferne verweist auf die Stadt Betlehem. Das Motiv geht einerseits zurück auf das Matthäusevangelium (Mt 2,1–12 EU) mit der Anbetung durch die Sterndeuter und andererseits auf das Lukasevangelium (Lk 2,8–20 EU). Der Evangelist Lukas legt wert auf die Einbeziehung der einfachen Menschen. Der Maler kombiniert beide Perspektiven.
unsignierte Darstellung. Rückseitig Schablonenbeschriftung "Malerleinwand-Fabrik von A. Schutzmann München" auf der Leinwand.
Das Gemälde befand sich ursprünglich im Eigentum des Bischofes Konrad Reither (1814 - 1871) in Speyer. Reither nahm großen Anteil an der Ausmalung des Speyerer Domes durch Johann Baptist Schraudolph und war mit ihm befreundet. Während der Aufenthalte des Künstlers in Speyer führte er die Korrespondenz des Malers u.a. mit König Ludwig I. Schraudolphs Tochter heiratete in Göcklingen einen Neffen von Bischof Reither (siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Reither). Konrad Reither schrieb das Buch: Der Kaiserdom und seine Gemälde: ein Führer für die Besucher des Domes zu Speyer, Speyer 1851.