Um 1830 ist Johann Dielmann-Schramm der Fabrikleiter der Steingut- und Fayencefabrik Mainz. Laut einer Familienlegende besuchte er vor 1830 Paris. Dort beeindruckten ihn die Museen mit ihren Kunstsammlungen. Sie inspirierten ihn zum Entwurf einer großen Figurengruppe, einer Diana mit Hirsch. Der Louvre besitzt tatsächlich eine solche Marmorgruppe aus dem 2. Jahrhundert. Nach seiner Rückkehr hatte Schramm dann diesen Hirsch modelliert, allerdings ohne Diana, an deren Gestaltung er sich nicht wagte. Für die Familienüberlieferung spricht, dass dieser Hirsch tatsächlich dem genannten Vorbild im Louvre ähnelt. Es handelt sich bei dem Hirsch wahrscheinlich um ein Einzelstück, das aus dem Besitz der Familie ins Museum gelangte. Die Keramik ist unter dem Boden mit der Pressmarke "MAINZ" bezeichnet.
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Daten zu der Steingut- und Fayencefabrik Mainz:
Gründer ist Departementsbuchducker Carl Friedrich Pfeiffer.
1818-1825: Darmstädter Hofrat Reuling
1825: Reulingsche Fayencefabrik u. Buchdruckerei, Dir. W. Seifert
1833: Anwesen geh. "den Hospiten", Ltg. Joh. Dielmann Schramm
1839: Porzellan-Fabrik Hospitien
Bezeichnung unter dem Boden: Preßmarke: "Mainz"