Auf dem mittig über dem flachen Quersockel angebrachten quadratischen Gehäuseblock sitzt auf der rechten Kante ein geflügelter Jüngling in antikem Gewand. In der erhobenen linken Hand hält er einen Lorbeerkranz, in der Rechten einen Bogen, den er auf dem Gehäuse abstützt. Während das vordere Bein angewinkelt ist, ruht die linke Fußspitze auf einem kleinen runden Hocker. Auf der anderen Seite des Gehäuses sind mehrere Attribute aufgebaut: Eine Leier, ein Thyrsosstab, ein Schild mit der Darstellung eines Löwen und ein Band/Gurt. Der Blick des Jünglings geht nach links zu einer Taube, die sich gerade auf dem Schild niedergelassen hat. Es handelt sich hierbei um eine Darstellung des Liebesgottes Amor, wobei der Schild das Attribut seines Vaters Mars, die Taube das Attribut seiner Mutter
Venus ist. Leier und Lorbeerkranz deuten auf Amors Sieg über Apoll. Ovid beschreibt in den Metamorphosen einen Wettstreit zwischen den beiden Göttern. Der mächtige Sonnengott, von Amors Pfeil getroffen, verliebt sich in die Nymphe Daphne, die vor ihm flieht und sich in einen Lorbeerbaum verwandelt. Amor geht so als Sieger aus dem Kampf hervor. Der Stab mit Pinienzapfen ist der Thyrsosstab des Bacchus (Gott des Reichtums, der Fruchtbarkeit, der fleischlichen Liebe und des Weins). In der Lyrik Anakreons wird immer wieder der Rausch der Liebe, die Verbindung von Liebe und Wein, von Amor und Bacchus hervorgehoben. Granatäpfel als Symbole für Liebe und Fruchtbarkeit in den Zwickeln des Gehäuses und zwei turtelnde Tauben auf einem Pfeil im Zentrum der Ornamentappliken des Sockels unterstützen diese Interpretation. Das Emailzifferblatt mit römischen Ziffern und Breguet-Zeigern trägt den Schriftzug Montassier à Paris. Der Uhrmacher Montassier ist im Almanach du Commerce noch 1820 unter dem Namen Montacier geführt, erst ab 1825 ändert sich die Schreibweise in Montassier. Die Pendule muss also um 1825 entstanden sein.