Der Grundrissplan zeigt das im Spanischen Erbfolgekrieg (1733–1738) von den in der Stadt Trier stationierten französischen Einheiten zur Sicherung der Römerbrücke als strategisch wichtigem Moselübergang angelegte Fort St. Jean und das zugehörige Hornwerk auf der Westseite. Das zunächst vollständig innerhalb der Stadtmauer gelegene Fort wurde nach der französischen Niederlage im „Treffen bei Klausen“ am 20. Oktober 1735 erheblich erweitert und verstärkt. In diese Befestigung wurde auch der moselseitige Abschnitt der Stadtmauer einbezogen, durch den ein gedeckter Verbindungsgang zum südlichen Ravelin führte. Der sich nach Osten anschließende Teil der Stadtmauer wurde im Rahmen dieser Maßnahmen bis zur Bastion an der heutigen Südallee abgetragen und durch eine weiter südlich verlaufende neue ersetzt. Für den Bau dieses aufwendigen Forts, der den Abriss von mehr als 20 Häusern in der Brückenstraße nach sich gezogen hatte, sollen etwa 2000 Fronleute und über 100 Fachhandwerker nötig gewesen sein. Nach dem Abzug der französischen Einheiten im Februar 1737 wurde die Anlage vollständig geschleift. Bis heute erinnern vor Ort jedoch noch die „Wall-“ und die „Bollwerkstraße“ an das einstige Fort St. Jean.