Zeitgenössisches Porträt des pfalz-bayerischen Kürfürsten Maximilian Joseph (IV.) aus der Zeit um 1799. Der aus der wittelsbachischen Seitenlinie Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler stammende Maximilian Joseph war zunächst Oberst des Infanterie-Regiments Royal Alsace in Straßburg. Das in französischen Diensten stehende Regiment wurde 1791 in die französische Revolutionsarmee integriert. Maximilian Joseph konnte 1795 die Erbfolge im Herzogtum Zweibrücken antreten. Das linke Rheinufer und somit auch das Herzogtum Zweibrücken waren damals allerdings von Frankreich besetzt. 1799 beerbt Maximilian Joseph als Thronfolger auch noch den pfalz-bayerischen Kurfürsten Carl Theodor, der in München residiert. Auf der Darstellung ist er als Kurfürst Maximilian Joseph IV. von Pfalz-Bayern in seinem ersten Münchner Regierungsjahr zu sehen. Er trägt die weiße Rumford-Uniform der bayerischen Armee, die bis 1799 getragen wurde. Bei den Orden handelt es sich um den Hubertus- und den Georgsorden. Der Aufstieg Maximilan Josephs ist 1799 noch nicht zu Ende: 1806 wird er - von Napoleons Gnaden - als Maximilian I. Joseph der erste König von Bayern.
Das Porträt des nachrangigen, im Umfeld von Mannheim und Heidelberg tätigen Künstlers Georg P(hillip?) Mayer zeigt den Adeligen im Alter von 43 Jahren. - Das Pendant zu diesem Porträt, ein Gemälde seiner zweiten Frau Karoline Friederike Wilhelmine, Prinzessin von Baden, wurde 1945, neben vielen anderen Kunstschätzen des Historischen Museums der Pfalz, von französischen Offizieren am Auslagerungsort in der Seyssel-Kaserne in Germersheim gestohlen.