Als siebte von Eurystheus gestellte Aufgabe sollte Herakles den kretischen Stier bändigen und ihn zu Eurystheus bringen. Herakles landete auf Kreta und fragte Minos, ob dieser etwas gegen die Mitnahme des Tieres einzuwenden habe. Minos verneinte für den Fall, dass Herakles mit dem Stier zurechtkäme. Herakles bändigte das Tier und brachte es zu Eurystheus nach Mykene, wo er es diesem zeigte und sogleich wieder freiließ. Umgeben von einer hügeligen Landschaft in Abendstimmung ringt Herakles (bärtig und mit einem Löwenfell bekleidet) mit dem Stier. Der Stier ist bereits in die Knie gezwungen und nahe daran aufzugeben (starrrn Blick und heraushängende Zunge). Herakles hält das Tier am Boden, indem er sein Knie auf dem Nacken des Stier platziert. Die Darstellung ist stark nachgedunkelt. Signatur unten rechts. (nicht im WVZ Jedding aufgeführt).
Johann Melchior Roos war der zweite Sohn des Tiermalers Johann Heinrich Roos und Bruder des Malers Philipp Peter Roos. Er war zuerst Schüler seines Vaters und bildete sich dann bei einem von 1686 bis 1690 dauernden Aufenthalt in Italien weiter aus. Daraufhin kehrte er nach Deutschland zurück und lebte in Frankfurt am Main, wo er 1731 starb.
siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Melchior_Roos