Westerwald, Mitte 17. Jh.
Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, Bemalung mit Kobaltblau, frei gedreht.
Vergleichbare Exponate:
Katalog MAK, Köln, Seiten 331 ff.
Literatur:
Falke II/S. 105 ff.; Koetschau, S. 52
Reineking v. Bock, S. 323 ff.
Francke
Gegen die Mitte des 17. Jahrhundert wenden sich die Töpfer des Westerwaldes immer mehr von den Renaissanceformen ab und nähern sich den Einflüssen des Barock. " Auf architektonischen Aufbau und scharfe Profilierung kam es den Meistern dieser Epoche nicht mehr an. Die waagerechte Gliederung durch Gesimse und Profile wird aufgegeben. Im flüssigen Schwung wird die Eiform herausgearbeitet", (Koetschau, S.52). sie hält sich jedoch nur bis an das Ende des 17. Jh., während die Kugelform auch über diesen Zeitraum hinaus gebräuchlich war, (Falke, II/ S. 106).
Ein Bruchstück mit der gleichen, an der Schnauze angebrachten Maske wurde im Stadtgebiet von Höhr-Grenzhausen gefunden, (in Privatbesitz). Leider ist der genaue Fundort nicht bekannt.
Ähnliche Masken han Halsbruchstellen wurden in großer Zahl in Grenzau und den anderen Teilen von Höhr-Grenzhausen gefunden. Die Verzierungsart mit den über den ganzen Körper gleichmäßig verteilten rosettenförmigen Auflagen war in den Töpfereien des Kannenbäckerlandes sehr verbreitet. Es gab sicher mehr als hundert verschiedene Rosettenformen, so dass man wohl kaum Gefäße mit identischen Rosettenformen findet.
Das gleiche gilt auch für florale oder geometrische Auflagen, die in der Regel auch gleichmäßig verteilt den Gefäßkörper schmücken.