Matthaeus Merians (1593–1650) Beschreibung der Erzbistümer Mainz, Trier und Köln erschien erstmals 1646 und
enthält einen hochwertigen Kupferstich von Trier. Alle Architekturen sind in ein perspektivisches
Netz eingebunden und durch Licht und Schatten plastisch modelliert. Dem abgedunkelten
Vordergrund steht ein ruhiger, im Zentrum fast strukturloser Hintergrund gegenüber. Durch
diesen Kunstgriff wird der Betrachterblick auf die Stadt fokussiert und gleichzeitig optische
Tiefe geschaffen.
Im Hinblick auf die baulichen Veränderungen zeigt Merians Arbeit gegenüber der einhundert
Jahre zuvor erfolgten Ansicht Sebastian Münsters in nur zwei Punkten Neues: Statt
der bekannten Zinnen ist der Moselkran mit einem hölzernen Drehturm versehen und am
westlichen Ende der Römerbrücke hat sich ein nord-südlich ausgerichteter Querbau zwischen
die Häuser geschoben. Innerhalb der Stadtmauern ist der Bauzustand weitgehend identisch
mit dem von Münster, was mit Blick auf die zwischenzeitlichen Veränderungen ein Hinweis
darauf ist, dass Merian von diesem kopierte.