Porträt der Tochter Jakobs I. von England, Kurfürstin von der Pfalz und kurzzeitige Königin von Böhmen aus der Zeit um 1623. Sie trägt ein mit Perlen besetztes schwarzes Kleid mit Spitzenkragen und einem aufwändigen Feder- und Perlenschmuck im Haar sowie einem Ohrring mit einer Haarlocke ("Liebeslocke"). Das Gemälde ist eine spätere Kopie nach Porträts, die Michiel van Miereveldt im Exil von ihr anfertigte (siehe z.B. auch das Porträt in der Collectie Stadhuis Martensdijk, Den Haag). Es gibt Kopien des Porträts in verschiedenen Varianten (z.B. Variante der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Inv. Nr. 3868, ursprünglich aus der Mannheimer Galerie, heute auf der Burg Burghausen aufbewahrt). Das Porträt von Mierveldt wurde auch als Kupferstich gehandelt. Das Gesicht wirkt auf der Kopie des Historischen Museums der Pfalz maskenhaft und entspricht in keiner Weise der Qualität der Vorlagen - siehe auch weitere Porträts von Friedrich V. und Elizabeth im Bestand des Museums (HM_1986_0053_a und b). Möglicherweise gehörte auch zu dieser Ausführung ein Porträt des Kurfürsten.
Friedrich und Elizabeth wählten ihr Exil in den Niederlanden. Dort wurden sie vom Statthalter Moritz von Oranien, einem Halbbruder von Friedrichs Mutter, am 14. April 1621 in Den Haag ehrenvoll empfangen.
Mierevelt studierte bei Anthonie van Montfoort in Utrecht (1579–83). Er setzte sich schnell als erfolgreicher Porträtmaler durch und führte ein großes Studio. Er wurde Hofmaler des Prinzen Moritz von Oranien, dessen wichtigster Porträtist er wurde.