Nach der Niederlage gegen Octavian – dem späteren Augustus – bei Actium im Jahr 30 v. Chr. und nach dem Tod des Antonius beschloss Kleopatra, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Sie sandte Oktavian ein Schreiben, in dem sie ihn bat, neben Antonius bestattet zu werden. Durch diese Worte alarmiert, eilte Augustus zu der ägyptischen Königin, die sich durch den Biss einer Natter vergiftet hatte und im Sterben lag. Die beiden Hauptfiguren der Szene, Augustus und Kleopatra, werden durch das Licht besonders hervorgehoben, das von rechts auf den halb entblößten Oberkörper Kleopatras und das Gesicht sowie die Gestalt des Augustus fällt. Im Schatten hinter Kleopatra steht ein Arzt, der zu Octavian spricht und einige Soldaten.
Unten Mitte signiert und datiert "Dathan 1738".
(Gegenstück zu "Cinon und Pera im Gefängnis", Saarland - Museum Saarbrücken, Öl auf Holz 45,5x 32,7; dat 1739 Nr. 1872)
Seine Jugend verbrachte Dathan in Speyer. Seit 1730 hielt er sich in Amsterdam (1730/37) und Mannheim (1737/40) auf. Zurück in Speyer wurde er 1741 Bürger der Stadt. Hier war er mit zahlreichen Porträtarbeiten vor allem für bürgerliche Auftraggeber tätig. Zu den frühen Werken Dathans zählt ein 1725 entstandenes Deckengemälde im Rathaus zu Speyer. Seit 1732 entstanden Gemälde in Feinmalerei oder in Hell-Dunkel-Malerei in der Art der Caravaggio-Nachfolge. Es lassen sich aber auch Einflüsse der Maler Martin van Meytens und von Georges Desmarées feststellen. Dathan schuf neben Porträts vor allem Genreszenen und Historienbilder mit vorrangig mythologischen Themen und Allegorien.