Siegel des Zweiten Husarenregiments Frankreichs aus der Zeit der Ersten Französischen Republik. Das Bronzesiegel hat einen gedrechselten Holzgriff. Das ovale Siegelbild zeigt Marianne, die Personifikation Frankreichs, mit den für sie typischen Attributen: einer Pike, der eine phrygische Mütze übergestülpt ist, und einem Liktorenbündel.
Husaren stellen eine Truppengattung der leichten Kavallerie dar. Ihr Ursprung liegt u.a. in Ungarn und Kroatien. Die Uniform mit den charakteristischen verschnürten Jacken und pelzbesetzten Überjacken entwickelte sich aus der ungarischen Nationaltracht. In der Neuzeit begannen verschiedene Staaten wie Bayern, Preußen oder Frankreich, Söldner aus Ungarn für ihre Husarenregimenter zu rekrutieren. Die französischen Husaren konnten auch aus deutschen Söldnern oder Söldnern aus deutschsprachigen Regionen Frankreichs bestehen.
Der Stempel ist wahrscheinlich in die Zeit zwischen 1794 und 1804 zu datieren. 1794 wurde das Regiment in "2e régiment de hussards" umbenannt (zuvor war es nach den jeweiligen Regimentskommandanten benannt gewesen). Die Erste Französische Republik ging 1804 mit der Errichtung des Ersten Kaiserreiches zu Ende. In den Koalitionskriegen wurde das Regiment mehrfach in der Pfalz eingesetzt, z.B. bei der Belagerung von Mainz (1795), bei der Eroberung von Mannheim (1795) oder beim Gefecht bei Germersheim (1800). [Johanna Kätzel]