Das Porträt zeigt den Politiker und Schriftsteller Robert Blum (1807-1848). Er sitzt auf einem Stuhl an einem Tisch und hat ein entrolltes Schriftstück auf dem Schoß liegen. Die Bildunterschrift weist auf seine Mitgliedschaft in der Deutschen Nationalversammlung hin. Das aufgrund des Tagungsortes in der Frankfurter Paulskirche auch als "Frankfurter Nationalversammlung" bekannte Parlament existierte nur ein Jahr lang - von Mai 1848 bis Mais 1849. Es ging aus der Märzrevolution hervor, die wiederum unter dem starken Eindruck der französischen Februarrevolution stand. In der zweiten Phase der Deutschen Revolution nahm Robert Blum auf Seiten der Revolutionäre an der Verteidigung Wiens gegen kaiserliche Truppen teil. Dabei wurde er verhaftet und am 9. November 1848 durch Erschießen hingerichtet. Ein Teil seiner letzten Worte, die sich ob Blums Popularität rasch verbreiteten, ist auch auf dem Schriftstück in dem Porträt zitiert: "Ich sterbe für die Freiheit".
Die Lithografie erschien bei Jean-Frédéric Wentzel, einem in Weißenburg im Elsass ansässigen Drucker und Verleger. Wentzel erhielt 1835 das Patent zum Drucken von Lithografien. Eine Spezialität der Druckerei waren Bilderbögen, die sich oft religiösen Themen widmeten oder sich gezielt an Kinder richteten. Daneben erschien aber auch eine Vielzahl anderer Produkte wie Kalender, Karten oder Porträts bekannter Persönlichkeiten. [Johanna Kätzel]
en