Ein Fischer hat überraschend eine nackte Frau, wohl eine Quell- oder Flussnymphe, in einer Reuse gefangen und steht im Begriff den Fang an Ufer zu ziehen. Im gleichen Augenblick entbrennt ein Streit zwischen einem Soldaten, einem Mönch und einem alten Mann auf Krücken um den Besitz des überirdischen Wesens. Die Geschichte verweist einerseits auf die antike Mythologie und auf Erzählungen von Nymphen, Nereiden und sonstigen weiblichen Wasserwesen, die für die Männerwelt zugleich verführerisch aber auch gefährlich sein können. Das Motiv der übernatürlichen Frau, die mit magischen Verführungskräften ausgestattet ist, wird in mittelalterliche Sagen und Legenden tradiert, findet sich vermehrt aber auch in der frühneuzeitlichen Motivwelt (Undine, Melusine; Elementargeisterlehre von Paracelsus etc).
Ein recht ähnliches Motiv zeigt ein Werk David Teniers d.J. im Stadtmuseum Simeonstift in Trier ("Die Frau im Netz" - siehe https://rlp.museum-digital.de/object/63030)
Besserer wurde um 1600 in Speyer geboren und kam um 1640 zur Zeit des Dreissigjährigen Krieges nach Straßburg, wo er das Bürgerrecht erhielt und im Alter von 57 Jahren gestorben ist. Er verfügte wohl um gute Verbindungen zu Straßburger Sammlern aus dem reichen Bürgertum der Stadt. Darüber hinaus hielt er Kontakt zu dem Künstlerkreis um Friedrich Brentel.
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