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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Schriftgut - Familie/Lebenslauf Schriftgut - Bücher Catoir [2022/0135] Archiv 2022-03-05 16:33:39 Vergleich

Konfirmationsbuch der Marie Sauerbeck 1890

AltNeu
14Marie Sauerbeck 14Marie Sauerbeck
151890 151890
16 16
1785 Seiten dieses Buches sind in akkuratester Handschrift in deutscher Kurrent beschrieben. 1784 Seiten dieses Buches sind in akkuratester Handschrift in deutscher Kurrent beschrieben.
18 18
19Inhalt: 19Inhalt:
20Einleitung 20Einleitung
39Maße39Maße
40Länge: 20,8 cm, Höhe: 13,3 mm, Gewicht: 327 g, Stückzahl: 1, Seitenzahl: 14040Länge: 20,8 cm, Höhe: 13,3 mm, Gewicht: 327 g, Stückzahl: 1, Seitenzahl: 140
4141
42## Abschrift
43
44### Original: Deutsch
45
46> Confirmation
47> Marie Sauerbeck
48> 1890
49>
50> - Seite 1-
51>
52> Einleitung
53> §1
54> Was ist Religion?
55>
56> Gal. 2.20.
57> Ich lebe, doch nun nicht ich….
58>
59> Religion ist die bewußte
60> Verbindung des Menschen
61> mit Gott, das Gefühl der
62> Abhängigkeit von einem
63> höchsten, allmächtigen We-
64> sen und das Verlangen,
65> mit ihm versöhnt zu sein.
66> Die Religion als Bezie-
67> hung des ganzen Men-
68> schen zu Gott muß auch
69> allen seine Kräfte, Ver-
70>
71> - Seite 2 -
72>
73> stand, Gefühl und Wille be-
74> herrschen
75>
76> §2
77> Welche verschiedenen Arten
78> von Religionen kann
79> man unterscheiden?
80>
81> Es gibt Natur- Gesetzes-
82> und Versöhnungsreligionen;
83> nach der geschichtlichen Entste-
84> hung: Heidenthum, Juden-
85> thum, Christenum und
86> mohamedanische Religion.
87> Die Naturreligionen
88> verehren die Kräfte der
89>
90> - Seite 3 -
91>
92> Natur und Schöpfung als gött-
93> liche Wesen; auf einer hö-
94> heren Stufe der Entwicke-
95> lung betrachten sie die
96> Götter als Urheber und
97> Wächter des sittlichen und
98> geistigen Lebens. (Heiden-
99> thum.)
100> Die Gesetzesreligionen an-
101> erkennen nur einen
102> Gott, der sich für ein be-
103> stimmtes Volk in Geset-
104> zen, welche das ganze
105> politische und kirchliche Le-
106> ben beherrschen, offenbart
107> hat (Judenthum und mo-
108> hamedanische Religion.)
109>
110> - Seite 4 -
111> Die Versöhungs- oder Erlö-
112> sungsreligionen glauben an
113> einen Gott, der allen Men-
114> schen nahe ist und in wel-
115> chem alle Freude und Ver-
116> söhnung finden. (Christen-
117> thum)
118>
119> $3
120> Wie nennt man die Mit-
121> theilung Gottes an den Menschen?
122>
123> Die Selbstmittheilung Got-
124> tes an die Menschen nennt
125> man Offenbarung; und zwar
126> geschieht dieselbe auf einer
127>
128> - Seite 5 -
129>
130> solche Weise: in der Natur,
131> in der Geschichte der Menschen,
132> in unserem Innern ganz
133> besonders aber in der hei-
134> ligen Schrift.
135>
136> Ps. 19,2.
137> Die Himmel erzählen…
138>
139> In der Natur lernen wir
140> Gott kennen als den all-
141> mächtigen Schöpfer Himmels
142> und der Erde;
143>
144> Ps. 77,15.
145> Du bist der Gott…
146>
147> in der Geschichte als den Füh-
148> rer und Regenten der Völ-
149> ker, der der Wahrheit zum
150> Siegen verhilft;
151>
152> Apst. 17, 27-28
153> Sie sollen den Herrn suchen….
154>
155> in dem Gewissen als den
156> Heiligen und Richtenden,
157> der uns sagt, was gut
158> und böse ist;
159>
160> - Seite 6 -
161>
162> Hebr.
163> 1-2
164> Nachdem vor Zeiten….
165>
166> in der heiligen Schrift als den,
167> der durch fromme Männer zu
168> der ganzen Menschheit spricht.
169>
170> §4
171>
172> Welches sind die Anschauungen,
173> die dem christlichen Glau-
174> ben widersprechen?
175>
176> Der Atheismus und zwar der
177> wissenschaftliche, wenn man
178> das dasein Gottes mit Gründ-
179> den der Vernunft leugnet,
180> der praktische, wenn man
181> durch sein ganzes Denken,
182> Reden und Thun zu erken-
183> nen gibt, dass man kei-
184>
185> - Seite 7 -
186>
187> nen Gott glaubt.
188> Der Materialismus ist die
189> Leugnung, daß Gott der
190> Weltschöpfer sei und die
191> Annahme, sie sei nach
192> mechanischen Gesetzen aus
193> der Materie entstanden.
194> Der Pantheismus oder der
195> Glaube, daß Gott nur die
196> Weltseele sei.
197>
198> §5
199>
200> Welches ist die Offenba-
201> rungsurkunde?
202>
203> Die heilige Schrift alten
204> und neuen Testaments,
205>
206> - Seite 8 -
207>
208> auch genannt Bibel oder Buch
209> der Bücher, heilige Schrift, Wort
210> Gottes, nicht weil sie wört-
211> lich von Gott eingegeben ist,
212> sondern weil sie den Wil-
213> len Gottes an die Menschen
214> enthält und die Männer,
215> welche sie geschrieben haben
216> von Schriften Gottes erfüllt war-
217> en, Canon als Richtschnur
218> für Glauben und Leben,
219> Testament als Bündnis Got-
220> tes mit den Menschen.
221> Sie umfaßt in ihrer Ent-
222> stehung einen Zeitraum
223> von 1600 Jahren, das alte
224> Testament von Mose 1500
225>
226> - Seite 9 -
227>
228> bis in die Zeit Christi für
229> das neue Testament neh-
230> men wir 100 Jahre an.
231> Das alte Testament ist in der hebräischen, das neue
232> in der griechischen Spra-
233> che geschrieben. Beide Te-
234> stamente umfassen drei
235> Klassen von Schriften:
236> Geschichts-, Lehr- und pro-
237> phetische Bücher. Übersetzun-
238> gen: septuaginta 270 n Chr.
239> Vulgata des Hieronymus
240> und die gothischen des Ulphi-
241> las im 9. Jahrhundert. Die
242> deutsche Luther’s 1521 - 1534
243>
244> - Seite 10 -
245>
246> 1. Die Geschichtsbücher des
247> alten Testamentes.
248>
249> Die fünf Bücher Moses
250> Das Buh Josua.
251> Das Buch der Richter.
252> Die zwei Bücher Samuelis
253> Die zwei Bücher der Könige.
254> Die zwei Bücher der Chroniker.
255> Das Buch Esra.
256> Das Buch Nehemia.
257> Das Buch Esther.
258> Das Buch Ruth.
259>
260> - Seite 11 -
261>
262> Das erste Buch Mose enthält
263> die Vorgeschichte der Welt,
264> Schöpfung, Sündenfall,
265> Sündflut, Turmbau zu Ba-
266> bel und die Geschichte der
267> Stammväter Abraham, Isaak
268> und Jakob.
269> Das zweite Buch Mose ent-
270> hält die Geschichte des Mose,
271> den Auszug aus Ägypten
272> und die Gesetzgebung am
273> Berge Sinai (2. Mose 1.)
274> Das dritte Buch Mose ent-
275> hält gottesdienstliche Ver-
276> ordnungen und Gesetze
277> über die Opfer, die Feste,
278> die Speisen und anderes.
279>
280> - Seite 12 -
281>
282> Das vierte Buch Mose erzählt
283> den weiteren Zug durch die
284> Wüste. (Segen des Mose 4. Mose 6)
285> Das fünfte Buch Mose enthält
286> die Wiederholung der wichtig-
287> sten Gesetze.
288> Das Buch Josua enthält die Er-
289> oberung und Verteilung
290> das Landes Kanaan unter
291> die elf Stämme (Levi erhält
292> keinen Theil) Abschiedsrede Jo-
293> sua’s an sein Volk (Josua 24)
294> Das Buch der Richter enthält
295> die weiteren Eroberungs-
296> und Verteidigungskriege
297> zur Zeit der Richter: Gi-
298> deon, Abimelech, Simeon, Teph-
299>
300> - Seite 13 -
301>
302> ta, Barak und die Richterin
303> Debora.
304> Das erste Buch Samuelis ent-
305> hält die Geschichte der Hohen-
306> priester Eli und Samuel,
307> die Entstehung des König-
308> thums unter Saul, die
309> Jugendgeschichte David’s.
310> Das zweite Buch Samuelis
311> enthält die Geschichte des Kö-
312> nigs David.
313> Die Bücher (der Bücher) der
314> Könige beginnen mit
315> der Regierungszeit Salo-
316> mo’s, erzählen die Trennung
317> des Reiches in Israel und
318> Juda 975 v. Chr. ferner die
319>
320> - Seite 14 -
321>
322> Geschichte der getrennten Rei-
323> che bis zum Untergang Is-
324> rael’s 722 v. Chr., und Juda’s
325> 588 v. Chr. (Geschichte des Elias
326> / Römer17 - 19)
327>
328> Die zwei Bücher der Throni-
329> ka enthalten eine Wiederho-
330> lung der jüdischen Königs-
331> geschichten.
332> Das Buch Esra erzählt die
333> Rückkehr des ersten Zuges
334> aus der babylonischen Ge-
335> fangenschaft unter Seruba-
336> bel und Jusua und den
337> Wiederaufbau des Tempels.
338> Das Buch Nehemia erzählt
339> den zweiten Rückzug aus der
340>
341> - Seite 15 -
342>
343> babylonischen Gefangenschaft
344> und den Wiederaufbau der
345> Mauern.
346> Das Buch Esther erzählt die
347> Geschichte der Jüdin am
348> persischen Hofe, die ihre Stam-
349> mesgenossen vor dem Unter-
350> gang errettete.
351> Das Buch Ruth erzählt ei-
352> ne Familiengeschichte aus
353> David’s vorelterlichem Hau-
354> se.
355>
356> - Seite 16 -
357>
358> 2. Die Lehrbücher des alten
359> Testamentes
360>
361> Das Buch Hiob
362> Die Psalmen
363> Die Sprüche Salominis.
364> Der Prediger Salomi.
365> Das Hohelied Salominis.
366>
367> - Seite 17 -
368>
369> Das Buch Hiob will uns an
370> den Schicksalen des frommen
371> Dulders Hiob zeigen, daß
372> das Unglück nicht, wie die
373> Juden meinten, immer
374> eine Strafe, sondern oft ei-
375> ne Prüfung sei.
376> Die Psalmen sind 150 re-
377> ligiöse Lieder zum gottes-
378> dienstlichen Gebrauch be-
379> stimmt. Die meisten hat
380> David gedichtet, (nämlich 72)
381> der 72. und 127 sind von
382> Salomo, der 90. wird Mose
383> zugeschrieben. Andere sind
384> von Assaph, Heman, Ethan
385> und der karachitischen Sän-
386>
387> - Seite 18 -
388>
389> gerfamilie. Dem Inhalte nach
390> kann man unterscheiden:
391> Lob- und Danklieder, (8, 19,
392> 103) Buß- und Betpsalmen,
393> (Ps. 51, 130) Lehr- messianische
394> Psalmen (Ps. 1, 2, 22.)
395> Die Sprüche Salomonis enthalt-
396> ten Lehren der Weisheit über
397> die mannigfaltigsten Verhält-
398> nisse des Lebens: Pflichten
399> der Eltern und Kinder, der
400> Jugend gegen die Erwachse-
401> nen, der Freundschaft, Sprüche
402> über Weisheit, Sparsamkeit,
403> Mäßigkeit etc.
404> Der Prediger Salomo schildert
405> die Nichtigkeit und Vergäng-
406>
407> - Seite 19 -
408>
409> lichkeit alles Irdischen und
410> mahnt uns zum Halten
411> der göttlichen Gebote.
412> Das Hohelied Salomonis be-
413> singt die Treue einer
414> Braut gegen ihren Bräuti-
415> gam und ist vielfach als
416> ein Sinnbild der Treue Got-
417> tes gegen Israel und der
418> Treue Christi gegen seine
419> Gemeinde ausgelegt worden.
420>
421> - Seite 19 -
422>
423>
424> 3. Die prophetischen Bücher des
425> alten Testamentes
426>
427> Jesaia.
428> Jeremia.
429> Klagelieder Jeremia
430> Hesekiel.
431> Daniel.
432> Hosea.
433> Joel.
434> Amos.
435> Obadja.
436> Jona.
437> Micha.
438> Nahum.
439> Habakuk.
440> Kephanja.
441> Hagai.
442>
443> - Seite 20 -
444>
445> Lacharja.
446> Maleachi.
447>
448> ————————
449>
450> Die Propheten sind Män-
451> ner, von Gott gesandt, ein-
452> en Willen zu verkün-
453> den, über das Gesetz zu wa-
454> chen, eine Zeit der Strafe
455> aber auch der Wiederkehren-
456> den Gnade (messianische
457> Zeit) zu verkünden. Die
458> Propheten, von denen wir
459> Schriften haben, lebten al-
460> le erst nach der Trennung
461> des Reiches 975 (Keine Schrif-
462>
463> - Seite 21 -
464>
465> ten haben geschrieben: Elias,
466> Elisa und Nathan.) Die pro-
467> phetischen Schriften sind
468> ausgezeichnet durch die
469> Kraft und Schönheit ihrer
470> Sprache, durch den Reichthum
471> ihrer Bilder, die Tiefe der
472> Gedanken. Es giebt vier gro-
473> ße und zwölf kleine Pro-
474> pheten.
475>
476> - Seite 22 -
477>
478> 1. Die Geschichtsbücher des
479> neuen Testamentes.
480>
481> Das Evangelium Matthäus.
482> Das Evangelium Markus.
483> Das Evangelium Lukas.
484> Das Evengelium Johannes.
485> Die Apostelgeschichten geschrieben
486> von Lukas
487>
488> - Seite 23 -
489>
490> Die drei Evangelien,
491> die man wegen ihres ge-
492> meinsamen Inhaltes die
493> Synoptiker nennt, erzählen
494> das Leben Jesu in einfa-
495> cher leichtverständlicher Wei-
496> se nach seiner geschichtlichen
497> Entwicklung: Geburt, Weise
498> aus dem Morgenlande,
499> Darstellung im Tempel,
500> der zwölfjährige Jesus, die
501> öffentliche Wirksamkeit in
502> Galiläa, Gang nach Jerusa-
503> lem, Leiden, Tod, Auferste-
504> hung und Himmelfahrt.
505> Das Evangelium Johannes
506> schildert Christus gleich von
507>
508> - Seite 24 -
509>
510> Anfang an in seiner gött-
511> lichen Vollendung als das
512> Fleisch gewordene Wort Got-
513> tes. Es betont besonders sei-
514> ne Thätigkeit in Judäa und
515> enthält mehr Reden als
516> Handlung, so das tiefsin-
517> nige Gespräche mit Nico-
518> demus, (Joh. 3.) mit der Sa-
519> mariterin, (Joh. 4) die Ab-
520> schiedsreden Jesu von den
521> Jüngern, (Joh. 14-16) das hohe-
522> priesterliche Gebet. (Joh. 17.)
523> Die Apostelgeschichte erzählt
524> die Ausbreitung des Chri-
525> stentums zuerst in Palä-
526> stina unter den Juden
527>
528> - Seite 25 -
529>
530> durch Petrus, Jakobus und Phi-
531> lippus, sodann unter den Hei-
532> den durch den großen Heiden-
533> apostel Paulus in Kleinasien
534> und Griechenland.
535>
536> - Seite 26 -
537>
538> 2. Die Lehrbücher des neuen Testa-
539> mentes.
540>
541> a. Die Paulinischen Briefe
542> Die Epistel St. Pauli an die
543> Römer.
544> Die zwei Episteln St. Pauli an
545> die Corinther.
546> Die Epistel st. Pauli an die
547> Galater.
548> Die Epistel St. Pauli an die
549> Epheser.
550> Die Epistel St. Pauli an
551> die Philipper.
552> Die Epistel St. Pauli an die
553> Colosser.
554> Die zwei Episteln St. Pauli
555> an die Thessalo-
556> niker.
557>
558> - Seite 27 -
559>
560> Die zwei Episteln St. Pauli an
561> Timotheus
562> Die Epistel St. Pauli an Titus.
563> Die Epistel St. Pauli an Phi-
564> lemon.
565>
566> - Seite 28 -
567>
568> Die Epistel an die Römer
569> will zeigen, daß weder die
570> Juden durch das geschriebe-
571> ne Gesetz noch die Heiden
572> durch das Gewissensgesetz
573> die Gerechtigkeit erlangen
574> konnten, die vor Gott gilt, daß
575> sie durch Christus vielmehr
576> uns dargeboten wird als ein
577> Geschenk der Gnade. Somit
578> ist das Christentum eine
579> völlig neue Religion, den
580> Heiden wie Juden gleich
581> nötig.
582> Die erste Epistel an die
583> Corinther ist ein Gelegen-
584> heitsschreiben, in welchem
585> der Apostel auf besonde-
586>
587> - Seite 29 -
588>
589> re Verhältnisse und Fragen
590> der Gemeinde eingeht. Er
591> tadelt die Parteisucht, (1. Cor.
592> 1-3) er spricht sich aus über
593> die Feier des heiligen Abend-
594> mahles (1. Cor. 11), über die Geis-
595> tesgaben (1. Cor 12), über die
596> christliche Liebe (1. Cor. 13) und
597> über die Auferstehung. (1. Cor.
598> 15)
599> Die Episteln an die Colosser
600> und an die Epheser schil-
601> dern uns die christliche Ge-
602> meinde unter dem Bilde
603> des Leibes, an dem Christus
604> das Haupt ist. Er ist die
605> Hülle der Gottheit, der das
606> Wesen Gottes hineinträgt
607>
608> - Seite 30 -
609>
610> in die Welt. Sie enthalten
611> auch viele der Standespflich-
612> ten.
613> Ein Epistel an die Philis-
614> ter mahnt uns zur De-
615> mut und zur Einig-
616> keit der Gesinnung nach
617> dem Vorbilde Christi, wel-
618> cher, auf seinen göttli-
619> chen Ursprung verzich-
620> tend, Knechtsgestalt an-
621> nahm.
622> Die zwei Epitseln an Ti-
623> motheus, die Epistel an Ti-
624> tus und die Epistel an Phi-
625> lemon enthalten eine Fül-
626> le von Mahnungen und
627> Anleitungen zum geist-
628>
629> - Seite 31 -
630>
631> lichen Beruf und werden deshalb
632> Pastoralbriefe genannt.
633>
634>
635> b. Die katholischen Briefe.
636> —————————————————
637>
638> Die zwei Episteln St. Petri.
639> Die drei Epitisteln St. Johannes.
640> Die Epistel St. Jacobi.
641> Die Epistel St. Judä.
642> Die Epistel an die Ebäer.
643>
644> - Seite 32 -
645>
646> Die katholischen Briefe sind
647> allgemeine Rundschreiben
648> an die ganze Christenheit
649> und werden deshalb Pas-
650> toralbriefe genannt.
651>
652> 3. Die prophetischen Bücher
653> des neuen Testamentes
654>
655> Die Offenbarung des Johan-
656> nes
657>
658> - Seite 33 -
659>
660> Die Offenbarung des Johannes
661> schildert uns den Sieg des
662> Christenthums über alle sei-
663> ne äußeren und inneren
664> Feinde unter dem Bilde
665> des neuen, himmlischen Je-
666> rusalem.
667> So ist die heilige Schrift für
668> uns die Quelle des Glau-
669> bens und religiösen Lebens,
670> ehrwürdig durch ihr Alter
671> und ihre wunderbare Er-
672> haltung, das verbreitete
673> aller Bücher, Luther sagt
674> von ihr: Sie gleiche einem
675> Baum, an dem er immer
676> wieder angeklopft habe u.
677> jedesmal sei eine reife
678> Frucht herabgefallen, sie
679>
680> - Seite 34 -
681>
682> gleiche einem Bache, in dem
683> ein Elephant schwimmen
684> und ein Rind baden könne.
685>
686> 6. In welchem Bekennt-
687> nissen hat die Christenheit
688> vor Alters ihren Glauben
689> niedergelegt?
690>
691> 1. Das früheste ist das aposto-
692> lische, das die Grundlehre
693> der apostolischen Zeit enthält.
694> 2. Das nicäische im 4. Jahr-
695> hundert afu der Synode
696> zu Nicea entstanden.
697> 3. Das Athanasische, so genannt
698> nach dem Bischof Athanasius
699> mit den Hauptlehren aus
700> dem 5. und 6. Jahrhundert.
701>
702> - Seit 35 -
703>
704> Religionslehre
705>
706> 7.
707>
708> Was ist dir als Christ zu wis-
709> sen nötig?
710>
711> Als Christ muss ich wissen:
712> Erstlich, wie groß meine
713> Sünde und Elend sei; zum
714> andern, wie ich von allen
715> meinen Sünden erlöst wer-
716> de, und zum dritten, wie
717> ich als ein Erlöster durch Got-
718> tes Gnade in einem neuen
719> Leben wandle.
720> Demgemäß teilen wir uns-
721> re Religionslehre ein in
722> drei Teile. 1. Von des Mens-
723> schen Sünde und Elend. 2.
724>
725> - Seite 36 -
726>
727> Von des Menschen Erlösung.
728> 3. Von dem neuen Leben des
729> Erlösten.
730>
731> 8.
732>
733> Von des Menschen Sünde
734> und Elend.
735>
736> Wie kommen wir zur Erkenntnis unserer Sünde?
737>
738> Wir kommen zur Erkennt-
739> nis unserer Sünde durch
740> das Gesetz Gottes, worin er
741> seinen heiligen Willen
742> geoffenbart und uns alles
743> gezeigt hat, was wir thun
744> und lassen sollen.
745>
746> - Seite 37 -
747>
748> Wo finden wir das Gesetz
749> Gottes?
750>
751> Das Gesetz Gottes ist den Men-
752> schen schon in ihrem Gewis-
753> sen bezeugt, deutlich und
754> vollkommen aber finden
755> wir es in der heiligen
756> Schrift, namentlich in den
757> zehn Geboten, wie sie von
758> Gott durch Moses gegeben u.
759> von unserem Heiland in der
760> Bergpredigt erklärt sind.
761>
762> Wie lassen sich die
763> zehn Gebote eintei-
764> len ?
765>
766> In Pflichten gegen Gott
767>
768> - Seite 38 -
769>
770> (Geb. 1-4) und Pflichten gegen
771> den Nächsten (Geb. 6-10)
772>
773> Was fordert das
774> erste Gebot von uns?
775>
776> Wir sollen Gott über alle
777> Dinge fürchten, lieben u.
778> vertrauen, die eigentliche u.
779> uneigentliche Abgötterei vermei-
780> den.
781>
782> Zum zweiten Gebot: Wir sol-
783> len den Namen Gottes heilig
784> halten, entheiligt wird der
785> Name Gottes durch Fluchen,
786> falsch Schwören, Lügen, Heuche-
787> lei und Aberglauben.
788> Fluchen heißt sich oder anderen
789> Bößes wünschen unter Anru-
790>
791> - Seite 39 -
792>
793> fung Gottes oder unheiliger
794> Mächte. Schwören heißt Gott zum
795> Zeugen anrufen, daß man
796> die Wahrheit reden und ein ge-
797> gebenes Versprechen halten will.
798> Verwerflich ist der Meineid u.
799> das leichtfertige Gelöbnis. Erlaubt
800> ist der Schwur vor der Obrig-
801> keit zur Erhaltung und Förde-
802> rung der Wahrheit, der Dienst-
803> und Fahneneid, das Tauf- Kon-
804> firmations- und Ehegelöbnis.
805> Das Dritte Gebot fordert
806> die Heiligung des Sonntags.
807> Entheiligt wird derselbe durch
808> Werktagsarbeit und sündli-
809> che Lustbarkeit. Erlaubt ist
810> die Arbeit der Not und der
811>
812> - Seite 40 -
813>
814> helfenden Liebe, der christliche
815> Sonntag soll ein Tag der Ruhe,
816> der Andacht und der berechtig-
817> ten Freude sein.
818> Zum vierten Gebot: Wir sol-
819> len die Eltern ehren, weil wir
820> ihnen unser leibliches und
821> geistiges Wohl verdanken. Der
822> kindliche Gehorsam soll im
823> Lauf der Zeiten in ein herzli-
824> ches Vertrauen übergehen.
825> Das fünfte bis zehnte Gebot sagt:
826> Halte heilig das Leben deines
827> Nebenmenschen, die Ehe, das Ei-
828> gentum, die Ehre, die eig-
829> ne Seele.
830>
831> Wie fast unser Herr Christus
832> alle diese Gebote zusammen?
833>
834> - Seite 41 -
835>
836> In den Worten: Du sollst lieben
837> Gott, deinen Herrn, von ganzem
838> Herzen, von ganzer Seele, von
839> ganzem Gemüte und aus allen
840> Kräften. Dies ist das vornehm-
841> ste und größte Gebot. Das ande-
842> re aber ist dem gleich: Du sollst
843> deinen Nächsten lieben als dich
844> selbst. In diesen zwei Geboten
845> hängt das ganze Gesetz und die
846> Propheten.
847>
848> 9
849> Hast du das Gesetz Gottes er-
850> füllt?
851>
852> Nein, ich muß vielmehr beken-
853> nen, daß ich Gottes Gebote viel-
854> fältig übertreten und dadurch
855>
856> - Seite 42 -
857>
858> gesündigt habe.
859>
860> Was ist Sünde?
861>
862> Sünde ist alles, was mit dem
863> heiligen Willen und Gesetze
864> Gottes in Widerspruch steht u.
865> die Ehrfurcht und Liebe ge-
866> gen unsern Schöpfer und Herrn
867> verletzt.
868>
869> Welche verschiedenen Arten der
870> Sünden kann man un-
871> terscheiden?
872>
873> Man unterscheidet die Erbsün-
874> de und die wirkliche Sünde:
875> Die Erbsünde ist die anererbte
876> Neigung, dem göttlichen Gesetze
877> zu wiederstreben. Sie hat ihre
878> Quelle in der Sinnlichkeit u.
879> im Eigenwillen und ist an
880>
881> - Seite 43 -
882>
883> sich noch nicht strafbar weil wir
884> sie als eine anererbte mit ins
885> Leben bringen.
886>
887> Was entspringt aus der
888> Erbsünde?
889>
890> Aus der Erbsünde entspringt
891> die wirkliche Sünde, welche
892> sich zeigt in bösen Gedan-
893> ken, Worten und Werken so-
894> wie in der Unterlassung
895> des Guten.
896>
897> Was ist die Folge der
898> Sünde?
899>
900> Aus der Sünde folgt des
901> Menschen Elend an Leib u.
902> Seele, denn der heilige
903> Gott zürnt über die Sün-
904> de und will sie aus ge-
905>
906> - Seite 44 -
907>
908> rechtem Urteil zeitlich und
909> ewig strafen.
910>
911> Welches Verlangen geht
912> aus dem Gefühl der
913> Schuld hervor?
914>
915> Aus dem Gefühl der Schuld
916> geht das Verlangen nach
917> Erlösung hervor, das sich auch
918> bei allen Völkern findet. In
919> früheren Zeiten suchte man
920> diese Erlösung durch Opfer
921> und gute Worte zu gewinnen.
922> Edlere Menschen erkannten
923> aber, daß nur ein Opfer des
924> Herzens uns Gott näher brin-
925> ge.
926>
927> - Seite 45 -
928>
929> 10
930> Lehre von der Erlösung
931>
932> Wie werden wir von uns-
933> erer Sünde erlöst?
934>
935> Wir werden von unserer Sün-
936> de nicht erlöst durch menschli-
937> che Weisheit, Mittel und Wer-
938> ke, sondern allein durch die
939> im Evangelium geoffenbarten
940> Gnade und Barmherzigkeit
941> Gottes, deren wir durch den
942> Glauben teilhaftig werden.
943>
944> Wie hat sich Gott zu unserer
945> Erlösung im Evange-
946> lium geoffenbart?
947>
948> Der eine, wahrhafte und e-
949>
950> - Seite 46 -
951>
952> wige Gott hat sich geoffenbart
953> als Vater, Sohn und heiliger
954> Geist und wird darum als der
955> dreieinige Gott von uns ver-
956> ehrt.
957>
958> 1. Lehre von Gott
959> Ich glaube an Gott den Vater,
960> allmächtigen Schöpfer Him-
961> mels und der Erde.
962>
963> Was glaubst du von von
964> Gott und seinen
965> Eigenschaften?
966>
967> Um uns eine Vorstellung
968> von Gott zu machen reden
969> wir von Eigenschaften Got-
970> tes. Wir unterscheiden de-
971> ren zwei: Eigenschaften
972> des göttlichen Wesens, Wissens
973>
974> - Seite 47 -
975>
976> Ps. 139, 7-10
977> Wo soll ich hingehen…
978>
979> und Wollens. Er ist allgegen-
980> wärtig, d. h. durch keinen
981> Raum begrenzt. Er ist ewig,
982> d. h. durch keine Zeit begrenzt
983>
984> Ps. 90,2
985> Herrgott,
986> du bist
987> unsere Zuflucht
988>
989> er ist allmächtig, d. h. er kann schaffen, was er will, seine
990> Macht ist nur durch ihn selbst
991> begrenzt.
992>
993> Eigenschaften des göttlichen Wis-
994> sens: Er ist allwissend, d. h. er
995>
996> Ps. 139, 1-4
997> Herr du
998> erforschst
999> mich…
1000>
1001> weiß alles, was in der Natur,
1002> vor allem in dem Menschenle-
1003> ben sich ereignet hat. Er ist
1004>
1005> Jes. 28,29
1006> Des Herrn
1007> Rat ist
1008> wund-
1009> erbar
1010>
1011> der Allweise, d. h. erkennt die
1012> Dinge nach ihrem inneren Zu-
1013> sammenhang, nach ihrer Ord-
1014> nung und Zweckmäßigkeit.
1015>
1016> Eigenschaften der göttlichen Wol-
1017>
1018> - Seite 48 -
1019>
1020> 3. Mose 19,2
1021> Ihr sollt heilig sein,….
1022>
1023> lens: Er ist der Heilige, d. h. voll-
1024> kommen Gute, der in folge des-
1025> sen auch nur Gutes von uns
1026>
1027> Ps. 145, 14.
1028> Der Herr
1029> ist gerecht
1030> in allen….
1031>
1032> verlangen kann. Er ist der
1033> Gerechte, d. h. er lohnt das Gute
1034> und straft das Böse, nicht im-
1035> mer sichtbar, oft auch unsicht-
1036> bar durch inneren Frieden oder
1037>
1038> 1. Joh. 4,16
1039> Gott ist die
1040> Liebe und
1041> war….
1042>
1043> innere Unseligkeit. Gott ist
1044> die Liebe, d. h. er will die See-
1045> ligkeit aller Menschen.
1046>
1047> Was glaubst du von
1048> Gottes Thun und
1049> Walten?
1050>
1051> Ich glaube, daß Gott die Welt er-
1052> schaffen hat durch sein allmäch-
1053> tiges Wort und alles in Na-
1054> tur und Menschenleben durch
1055> seine Vorsehung so erhält u.
1056>
1057> - Seite 49 -
1058>
1059> regiert, daß sein sein ewiger, guter
1060> Ratschluß dadurch erfüllt wird.
1061>
1062> Welchen Segen haben wir von
1063> dem Glauben an Gottes
1064> Vorsehung?
1065>
1066> Der Glaube an Gottes Vorse-
1067> hung macht uns standhaft
1068> und geduldig in Trübsal, dank-
1069> bar und demütig im Glück und
1070> erfüllt uns mit der tröstlichen
1071> Gewißheit, daß uns Freude und
1072> Leid des irdischen Lebens zu un-
1073> serem Heile dienen muß.
1074>
1075> - Seite 50 -
1076>
1077> 11.
1078> 2. Lehre von Christus
1079>
1080> Ich glaube an Jesus Christus,
1081> Gottes eingeborenen Sohn, un-
1082> sern Herrn, der empfangen
1083> ist vom heiligen Geist, geboren
1084> von der Jungfrau Maria, ge-
1085> litten unter Pontius Pilatus,
1086> gekreuzigt, gestorben und
1087> begraben, niedergefahren zur
1088> Hölle, am dritten Tage wieder
1089> auferstanden von den Toten,
1090> aufgefahren gen Himmel,
1091> sitzend zur Rechten Gottes, des
1092> allmächtigen Vaters, von dan-
1093> nen er kommen wird, zu
1094> richten die Lebendigen und
1095> die Toten.
1096>
1097> - Seite 51 -
1098>
1099> Die Person Jesu - Christi.
1100>
1101> Woher nehmen wir unsere
1102> Kenntnis von Christi?
1103>
1104> Die Evangelien geben uns nur
1105> wenig Aufschluß über Christi Ju-
1106> gendzeit. Sie schildern uns, wie
1107> er in tiefster Armut in einer
1108> Krippe zu Bethlehem geboren
1109> wurde, von Gottes Boten selbst
1110> begrüßt als ein Heiland aller
1111> Menschen. Die Darstellung im
1112> Tempel bezeugt die Sehnsucht
1113> des frommen Judentums nach
1114> einem Heiland; die drei Wei-
1115> sen aus dem Morgenlande
1116> schildern uns das Verlangen
1117> der Heidenwelt nach einem
1118> Erlöser. Im zwölften Jahr em-
1119>
1120> - Seite 52 -
1121>
1122> pfindet Christus in Jerusalem,
1123> daß er einen Vater in dem
1124> Himmel habe, dem er vor al-
1125> lem dienen müsse.
1126>
1127> 12.
1128>
1129> Welches war der Schauplatz
1130> seiner Wirksamkeit?
1131>
1132> Der Schauplatz seiner Wirk-
1133> samkeit war in der ersten
1134> Zeit Galiläa, das liebliche Ufer
1135> des Sees Genezareth. Dort be-
1136> rief er seine ersten Jünger.
1137> Simon - Petrus und Andreas,
1138> Johannes und Jakobus. Dort
1139> heilte er die Kranken, die
1140> man zu ihm brachte, unter
1141> freiem Himmel hielt er die
1142> Bergpredigt und vom Schiffe
1143>
1144> - Seite 53 -
1145>
1146> aus sprach er in Gleichnissen
1147> zu der versammelten Men-
1148> ge; erst später (nach dem Bekennt-
1149> nissen des Petrus) ging er nach
1150> Jerusalem, dem Schauplatz sei-
1151> ner schweren Kämpfe und
1152> Leiden. Noch jubelt ihm die
1153> Menge zu bei seinem Ein-
1154> zug in die Stadt, allein der
1155> Haß der Pharisäer und Sadu-
1156> täer entfremdet ihm die Lie-
1157> be seines Volkes, das sich in
1158> seinen Erwartungen getäuscht
1159> sieht. So endet er am Kreuz
1160> zu Golgatha, der Gottesläste-
1161> rung beschuldigt und doch ein
1162> König der Wahrheit.
1163>
1164> - Seite 54 -
1165>
1166> Was bedeuted Jesus, der Name
1167> des Sohnes Gottes?
1168>
1169> Der Sohn Gottes heißt Jesus, das
1170> ist Retter oder Heiland, weil
1171> er durch sein Leben, Leiden
1172> und Sterben uns mit Gott
1173> versöhnt und von unsrer
1174> Sünde erlöst hat.
1175>
1176> Warum wird Jesus auch Chris-
1177> tus, das ist der Gesalbte
1178> genannt?
1179>
1180> Jesus wird auch Christus, das
1181> ist der Gesalbte, genannt,
1182> weil er der verheißene Mes-
1183> sias ist, von Gott gesandt,
1184> mit dem heiligen Geiste ge-
1185> salbt und verordnet zu un-
1186> serm obersten Propheten und
1187>
1188> - Seite 55 -
1189>
1190> Lehrer, zu unserm alleinigen
1191> Hohenpriester und zu unserm
1192> ewigen König und Herrn.
1193>
1194> Warum heißt Jesus Christus
1195> der eingeborne Sohn
1196> Gottes?
1197>
1198> Jesus Christus ist allein der e-
1199> wige Sohn Gottes von Natur,
1200> während wir um seinet-
1201> willen aus Gnade zu Kindern
1202> Gottes angenommen werden.
1203>
1204> Was heißt, daß er empfangen
1205> ist vom heiligen geist, gebo-
1206> ren von der Jungfrau
1207> Maria?
1208>
1209> Jesus Christus ist, obwohl der
1210> eingeborne Sohn Gottes, doch
1211> wahrer Mensch und uns, sei-
1212>
1213> - Seite 56 -
1214>
1215> nen Brüdern, in allem gleich ge-
1216> worden, ausgenommen die Sün-
1217> de.
1218>
1219> 13.
1220> 2. Das Werk Christi.
1221>
1222> Welches war der Zweck des
1223> Wirkens Christi?
1224>
1225> Der Zweck des Wirkens Christi
1226> war die Begründung eines
1227> Himmelreiches, d. h. eines sol-
1228> chen Zustands, wo wir Gott
1229> als unsern Vater lieben und
1230> verehren und in jedem Neben-
1231> menschen einen Bruder an-
1232> erkennen. Es ist nicht, wie
1233> die Juden meinten, ein sicht-
1234> bares Reich, ist auch nicht zu
1235> verwechseln mit der Kirche,
1236>
1237> - Seite 57 -
1238>
1239> sondern es ist eine unsichtbare Ge-
1240> meinschaft der Herzen mit Gott.
1241>
1242> Woher nehmen wir unsre
1243> Kenntniß vom Reiche
1244> Gottes?
1245>
1246> Das Grundgesetz des Reiches
1247> Gottes ist die Bergpredigt. (Math.
1248> 5-7) Sie zeigt uns, daß die See-
1249> ligkeit des Menschen sich auf die
1250> Reinheit des Herzens und des
1251> Handelns zu begründen haben;
1252> (Seeligpreisungen) sie vergleicht
1253> die Tugend und Gerechtigkeit
1254> des Judentums mit der des
1255> Schriftentums und kommt zur
1256> Ansicht, daß das Gesetz nicht nur
1257> nach seinem Wortlaut, sondern
1258> auch nach seiner geistigen Be-
1259>
1260> - Seite 58 -
1261>
1262> deutung erfüllt werden müssen;
1263> sie lehrt uns die rechte Art zu
1264> beten und Almosen zu geben,
1265> die nicht auf das Auge der
1266> Leute berechnet sein soll, son-
1267> dern aus einem inneren
1268> Herzensbedürfnis stammen
1269> muß, sie warnt uns vor
1270> den falschen Sorgen und zeigt
1271> uns die rechte Sorgenfreiheit;
1272> sie verwirft das Sammeln
1273> irdischer Güter und empfiehlt
1274> das Trachten nach dem Reiche
1275> Gottes; sie tadelt das Splitter
1276> richten und ermahnt uns auf
1277> die eigenen Fehler zu achten.
1278> Auch die Gleichnisse han-
1279> deln von dem Reiche Gottes, das
1280>
1281> - Seite 59 -
1282>
1283> sie unter manigfaltigen Bildern
1284> uns darstellen und zwar: 1. den
1285> Wert des Himmelreiches: Perle
1286> und Schatz im Acker, 2. das Wachs-
1287> tum des Himmelreiches: Senf-
1288> korn und Sauerteig, (äußeres
1289> und inneres Wachstum) 3. den
1290> Ruf zum Himmelreich: die
1291> königliche Hochzeit, (der Ruf er-
1292> geht an alle) der verlorene Gro-
1293> schen und das verlorene Schaf. (der Ruf er-
1294> geht an jedes einzel-
1295> ne) 4. die Bedingungen für
1296> die Aufnahme in das Reich
1297> Gottes: Der verlorene Sohn, (Bu-
1298> ße) Pharisäer und Zöllner, (De-
1299> mut) der barmherzige Sama-
1300> riter, (barmherzige Liebe) des
1301>
1302> - Seite 60 -
1303>
1304> Königs Rechnung, (vergebende
1305> Liebe) die anvertrauten Punde (?),
1306> (keine Anwendung der Kräfte)
1307> die Arbeiter im im Weinberg, (Ar-
1308> beit ohne Lohnsucht) die zehn
1309> Jungfrauen. (Wachsamkeit) 5.
1310> Ausgang des Reiches Gottes:
1311> Der Feigenbaum, (Langmut Gottes)
1312> das Bauen auf Sand und Felsen,
1313> (Fall und Bewährug)
1314> Man faßt diese Thätigkeit Chris-
1315> ti zusammen unter dem Na-
1316> men seines prophetischen Am-
1317> tes
1318>
1319> - Seite 61 -
1320>
1321> 14
1322> Hat uns Christus nur durch
1323> seine Lehre erlöst?
1324>
1325> Nein, was er lehrte, das hat
1326> er durch sein ganzes Leben
1327> auch zur Darstellung ge-
1328> bracht, er ist durch Reinheit
1329> der Gesinnung, Demut u.
1330> wahre Menschenliebe den
1331> Weg zum Vater uns voran-
1332> gegangen.
1333>
1334> - Seite 62 -
1335>
1336> Was verdanken wir dem Lei-
1337> den und Kreuztode
1338> Jesu-Christi?
1339>
1340> Jesus Christus hat uns durch
1341> das Opfer seines Leidens und
1342> seines Todes von der Sünde
1343> und Verdammnis erlöst u.
1344> uns Gottes Gnade, Gerechtig-
1345> keit und ewiges Leben er-
1346> worben.
1347>
1348> Welches war die äußere Ur-
1349> sache seines Todes?
1350>
1351> Die äußere Ursache seines
1352> Todes war der Haß der Phari-
1353> säer, die Rohheit des Volkes,
1354> die Glaubenslosigkeit der Ge-
1355> liebten, der Aberglaube und
1356>
1357> - Seite 63 -
1358>
1359> die sittliche Verwahrlosung.
1360>
1361> Welchen Segen bring uns
1362> die Auferstehung Jesu
1363> Christi von den Toden?
1364>
1365> Gott hat Jesus Christus von den
1366> Toden auferweckt, damit er sich
1367> erweise als der lebendige Sohn
1368> Gottes, welcher auch für uns die
1369> Macht des Todes überwunden
1370> hat und für alle, die an ihn
1371> glauben, ein Bürge ihrer se-
1372> ligen Auferstehung ist
1373>
1374> Welchen Segen bringt uns die
1375> Himmelfahrt Christi?
1376>
1377> Jesus Christus ist darum zur
1378> Rechten Gottes in den Himmel
1379> erhoben, daß er in der Herrlich-
1380>
1381> - Seite 64 -
1382> keit des Wortes seine Gemein-
1383> de als ihr Haupt regieren, ihr
1384> seinen heiligen Geist senden
1385> und die Seinen nach sich zie-
1386> he in sein himmlisches Reich.
1387>
1388> Wozu mahnt Jesu Chris-
1389> ti?
1390>
1391> Die Niederkunft Jesu Chris-
1392> ti mahnt uns, daß wir uns
1393> durch Wachen und Beten
1394> auf sein Kommen vor-
1395> bereiten und in allen Leiden
1396> und Kämpfen der frohen Zu-
1397> versicht sein sollen, unser
1398> Herr Christus werde seine
1399> Feinde überwinden, die Sei-
1400>
1401> - Seite 65 -
1402>
1403> nen von allem Übel erlösen
1404> und seinem Reiche zum Sie-
1405> ge verhelfen.
1406>
1407> 16
1408> 3. Die Lehre vom heiligen
1409> Geist.
1410>
1411> Ich glaube an den heiligen
1412> Geist, eine heilige, allgemei-
1413> ne, christliche Kirche, die Ge-
1414> meinschaft der Heiligen,
1415> Vergebung der Sünden, Auf-
1416> erstehung des Fleisches und
1417> ein ewiges Leben.
1418>
1419> - Seite 66 -
1420>
1421> Was glaubst Du vom heili-
1422> gen Geist?
1423>
1424> Der heilige Geist ist der Geist
1425> des Wartens und des Sehens,
1426> welcher in unsern Herzen
1427> wirkt, uns zur Gemeinde
1428> Christi beruft, uns erleuch-
1429> tet und heiligt.
1430>
1431> Was ist heilige, allge-
1432> meine, christliche
1433> Kirche?
1434>
1435> Die heilige, allgemeine, christ-
1436> liche Kirche ist die von dem
1437> Sohn Gottes durch den heili-
1438> gen Geist gegründete Ge-
1439> meinschaft derjenigen, wel-
1440> che auf Christus getauft sind
1441>
1442> - Seite 67 -
1443>
1444> und an seinen Namen Glau-
1445> ben.
1446>
1447> Was ist die Gemeinschaft der
1448> Heiligen?
1449>
1450> Die Gemeinschaft der Heili-
1451> gen oder die unsichtbare Kir-
1452> che ist die geistige Verbindung
1453> aller gläubigen Christen un-
1454> ter einander und mit ihrem
1455> Haupte, Jesus Christus.
1456>
1457> Was ist die evangelisch-protes-
1458> tantische Kirche, zu der
1459> wir uns bekennen?
1460>
1461> Die evangelisch-protestanti-
1462> sche Kirche ist die kirchliche
1463> Gemeinschaft, welche das Wort
1464> Gottes als einzige Richtschnur
1465>
1466> - Seite 68 -
1467>
1468> des Glaubens und Wandels er-
1469> kennt, den Herrn Christus al-
1470> lein als ihr Oberhaupt ver-
1471> ehrt und nur im Glauben
1472> an ihn Gerechtigkeit und Se-
1473> ligkeit findet.
1474> Evangelisch heißt sie, weil
1475> sie das Evangelium als ein-
1476> zige Richtschnur des Glaubens
1477> betrachtet, protestantisch heißt
1478> sie, weil sie auf dem Reichs-
1479> tag zu Speyer 1529 gegen al-
1480> len Gewissenszwang protestir-
1481> te.
1482>
1483> Welches sind die Mittel, durch
1484> welche der heilige Geist
1485> in uns den Glauben
1486>
1487> - Seite 69 -
1488>
1489> hervorbringt und
1490> erhält?
1491>
1492> Die Mittel, durch welche der
1493> heilige Geist in uns den Glau-
1494> ben hervorbrint und erhält,
1495> sind das Wort Gottes und die
1496> heiligen Sakramente, welche
1497> daher Gnadenmittel genannt
1498> werden.
1499>
1500> Wie sollen wir das Wort als
1501> Gnadenmittel gebrau-
1502> chen?
1503>
1504> Wir sollen das Wort Gottes
1505> mit Fleiß und Andacht le-
1506> sen und hören und in ei-
1507> nem feinen, guten Herzen
1508> behalten, damit es uns zur
1509>
1510> - Seite 70 -
1511>
1512> Lehre, zur Strafe, zur Besserung
1513> dienen und uns unterweisen
1514> zu Seligkeit durch den Glau-
1515> ben an Jesus Christus.
1516>
1517> Was ist ein Sakrament?
1518>
1519> Ein Sakrament ist eine hei-
1520> lige und kirchliche Handlung,
1521> gestiftet von unserem Herrn
1522> und Heiland Jesus Christus,
1523> in welcher uns unter sicht-
1524> baren Zeichen unsichtbare
1525> Gnaden und Güter dargestellt
1526> und gegeben werden.
1527> Die katholische Kirche hat die
1528> Zahl der Sakramente auf sie-
1529> ben erweitert: Beichte, Firmung,
1530> Ehe, Priesterweihe und letzte
1531>
1532> - Seite 71 -
1533>
1534> Ölung.
1535>
1536> Was ist die heilige Tau-
1537> fe?
1538>
1539> Die Taufe ist die heilige Hand-
1540> lung, durch welche wir in
1541> den Gnadenbund Gottes und
1542> in die Gemeinschaft der christ-
1543> lichen Kirche aufgenommen
1544> werden.
1545>
1546> Wie lauten die Einsetzungs-
1547> worte der heiligen
1548> Taufe?
1549>
1550> Jesus sprach: Mir ist gegeben
1551> alle Gewalt im Himmel u.
1552> auf Erden, darum gehet hin
1553> und lehret alle Völker und
1554> tauft sie im Namen des
1555>
1556> - Seite 72 -
1557>
1558> Vaters und des Sohnes und des
1559> heiligen Geistes; und lehret
1560> sie halten alles, was ich euch
1561> befohlen habe!
1562>
1563> Welches ist das sichtbare Zeichen
1564> bei der heiligen Taufe?
1565>
1566> Das sichtbare Zeichen bei der
1567> heiligen Taufe ist das Was-
1568> ser, womit der Täufling be-
1569> sprengt wird, und welches die
1570> Reinigung und Stärkung der See-
1571> le durch Christi Wort und Geist
1572> bedeutet.
1573>
1574> Welches sind die unsichtbaren
1575> Gnadengüter der heili-
1576> gen Taufe?
1577>
1578> Durch die heilige Taufe em-
1579
1580### Original: Deutsch
1581
1582> - Seite 73 -
1583>
1584> pfangen wir Anteil an der
1585> Vaterliebe Gottes, an der Erlö-
1586> sung durch Christus und an
1587> den Gnandenwirkungen des hei-
1588> ligen Geistes
1589>
1590> Warum taufen wir schon die
1591> Kinder?
1592>
1593> Wir taufen schon die Kinder,
1594> weil Christus auch sie zu sei-
1595> nem Reich berufen hat und
1596> weil auch sie der Gnade Got-
1597> tes zu ihrem Heil bedürfen.
1598>
1599> Was ist die der Taufe nachfol-
1600> gende Konfirma-
1601> tion?
1602>
1603> Die der Taufe nachfolgende
1604> Konfirmation ist die Erinn-
1605>
1606> - Seite 74 -
1607>
1608> nerung und Bestätigung des Tauf-
1609> bundes.
1610>
1611> Was geschieht in der heiligen
1612> Handlung der Konfir-
1613> mation?
1614>
1615> In der heiligen Handlung
1616> der Konfirmation legen die
1617> Kinder, welche getauft und
1618> im christlichen Glauben un-
1619> terrwiesen sind, ein feierli-
1620> ches Bekenntnis dieses Glaub-
1621> bens ab und geloben, in dem
1622> selben bis an ihr Ende zu
1623> beharren, worauf sie unter
1624> Erflehung der Gaben des hei-
1625> ligen Geistes im Namen der
1626> Kirche eingesegnet und nun
1627> mehr zum Tische des Herrn
1628>
1629> - Seite 75 -
1630>
1631> zugelassen wurden
1632>
1633> Was ist das heilige Abendmahl?
1634>
1635> Das Mahl, welches Jesus Chris-
1636> tus am Abend vor seinem
1637> Leiden und Sterben zum Ge-
1638> dächtnis an seinen Erlösungs-
1639> tod eingesetzt hat.
1640>
1641> Wie lauten die Worte der
1642> Einsetzung?
1643>
1644> Unser Herr Jesus in der Nacht,
1645> der er verraten ward, nahm
1646> er das Brot, dankte und brach’s
1647> und gab’s den Jüngern und
1648> sprach: Nehmet, esset, das ist mein
1649> Leib, der für euch gegeben wird;
1650> das Blut zu meinem Gedächt-
1651> nis! Desgleichen auf den
1652>
1653> - Seite 76 -
1654>
1655> Kelch, nach dem Abendmahl,
1656> dankte, gab ihnen den und
1657> sprach: Trinket alle daraus;
1658> das ist der Kelch, das neue
1659> Testament in meinem Blut,
1660> das für euch vergossen wird
1661> zur Vergebung der Sünden;
1662> das thut zu meinem Gedächt-
1663> nis.
1664>
1665> Was empfangen wir in dem
1666> heiligen Abendmahl?
1667>
1668> Mit Brot und Wein empfan-
1669> gen wir den Leib und das
1670> Blut Christi zur Vereinigung
1671> mit ihm, unserm Herrn
1672> und Heiland.
1673>
1674> Welches sind also bei dem Aben-
1675> mahl des Herrn die sicht-
1676>
1677> - Seite 77 -
1678>
1679> baren Zeichen?
1680>
1681> Brot und Wein, welche auch im
1682> Genusse desselben Brot und Wein
1683> bleiben
1684> Die katholische Kirche lehrt, daß
1685> durch das Wort des Priesters die
1686> Hostie in den Leib Christi ver-
1687> wandelt werden.
1688> Luther lehrt, daß Brot und Wein
1689> im Augenblick des Genusses
1690> durch die Kraft Gottes sich in
1691> Leib und Blut Christi verwan-
1692> delten.
1693> Zwingli lehrt, daß Brot und Wein
1694> nur Sinnbilder des Leibes und
1695> Blutes Christi seien.
1696>
1697> Welches sind die unsichtbaren
1698> Gnaden und Güter im
1699>
1700> - 78 -
1701>
1702> heiligen Abendmahl?
1703>
1704> Alles, was uns Jesus Christus durch
1705> sein Leben, Leiden und Sterben
1706> erworben hat, nämlich Verge-
1707> bung der Sünden, Leben und
1708> Seligkeit.
1709>
1710> Wozu bewegt uns die würdi-
1711> ge Teilnahme am heiligen
1712> Abendmahl?
1713>
1714> Bei unserer innigen Gemein-
1715> schaft mit Christus dankbar ge-
1716> gen Gott zu sein und in der
1717> Heiligung zu wachsen.
1718>
1719> Wie bereiten wir uns zum
1720> würdigen Genuß des hei-
1721> ligen Abendmahls vor?
1722>
1723> Dadruch, daß wir uns sorgsam
1724> selber prüfen, uns unserer Sün-
1725>
1726> - Seite 79 -
1727>
1728> den wegen mißfallen, sie ernst-
1729> lich bereuen, von Herzen die Gna-
1730> de Gottes suchen, seinen Bei-
1731> stand zu unserer Besserung
1732> erflehen und gegen unsern
1733> Nächsten versöhnlich sind, wie
1734> wir selbst der Versöhnung be-
1735> dürfen.
1736>
1737> 17
1738> Wie ergreifen wir das Heil,
1739> das uns in Christus dar-
1740> geboten wird?
1741>
1742> Durch Buße, Glauben und hei-
1743> ligung unseres Leben.
1744>
1745> Was ist die Buße?
1746>
1747> Die Buße ist die aufrichtige
1748> Sinnesänderung, da wir uns-
1749>
1750> - Seite 80 -
1751>
1752> re Sünde erkennen, sie bereu-
1753> en und von Herzen die Gna-
1754> de Gottes zu unserer Besserung
1755> erflehen. (Verlorene Sohn)
1756>
1757> Was ist denn nun wahrer
1758> Glauben?
1759>
1760> Der wahre Glauben ist nicht
1761> bloß ein Wissen und für-
1762> wahrhalten der christlichen Leh-
1763> re, sondern eine lebendi-
1764> ge Uberzeugung, die unse-
1765> re Gesinnung und unsern
1766> Wandel regiert, und ein
1767> herzliches Vertrauen auf die
1768> Gnade Gottes in Christus Jesu,
1769> unserm Herrn.
1770>
1771> Was ist das neue Leben des
1772>
1773> - Seite 81 -
1774>
1775> Erlösten?
1776>
1777> Unter dem neuen Leben ver-
1778> stehen wir, die aus der Bu-
1779> ße und dem Glauben her-
1780> vorgehenden christlichen Ge-
1781> sinnungen und Tugenden
1782> der Gottes- und Menschenlie-
1783> be.
1784>
1785> In welchen besonderen Ver-
1786> hältnissen haben wir
1787> diese Tugenden zu
1788> bestätigen?
1789>
1790> Die christlichen Tugenden
1791> müssen sich bewähren in
1792> den von Gott geordneten Ge-
1793> meinschaften des häuslichen,
1794> bürgerlichen und kirchlichen
1795>
1796> - Seite 82 -
1797>
1798> Was ist der christliche Haus-
1799> stand?
1800>
1801> Der christliche Hausstand
1802> ist die segensreiche Verbin-
1803> dung von Mann und Weib,
1804> Eltern, Kindern und Geschwis-
1805> tern, Verwandten und Freun-
1806> den, Herrschaften und Dienst-
1807> boten, in welcher Gottes Wort
1808> und Wille alle Glieder re-
1809> giert, und eines dem andern
1810> in Liebe hilfreich ist zur Wohl-
1811> fahrt und zur Seligkeit.
1812>
1813> Wie verhält sich der Christ
1814> im bürgerlichen Leben?
1815>
1816> Der Christ liebt sein Vater-
1817>
1818> - Seite 83 -
1819>
1820> land, ist treu seinem Fürsten,
1821> gehorsam der Obrigkeit und dem
1822> Gesetz, als göttlichen Ordnungen,
1823> und dient dem allgemeinen
1824> Besten mit den Gaben und
1825> Kräften, die ihm Gott zum
1826> Wohle seiner Nebenmenschen
1827> anvertraut hat.
1828>
1829> Wie erweisen wir uns als
1830> treue Glieder unserer Kir-
1831> che?
1832>
1833> Wir erweisen uns als treue
1834> Glieder unserer Kirche, wenn
1835> wir ihre Segnungen und Ein-
1836> richtungen schätzen und zu
1837> unserem Heil gebrauchen, ins-
1838> besondere am Gottesdienste der
1839> Gemeinde zu unserer und des
1840>
1841> - Seite 84 -
1842>
1843> Nächsten Erbauung fleißig teil-
1844> nehmen.
1845>
1846> Konfirmationslied
1847>
1848> Vater, du hast mich erkoren
1849> Am ersten Tag der ich geboren
1850> Zu deines Reiches Himmelslicht.
1851> Vater, schütze mich vor Sünde
1852> Und offenbare deinem Kinde
1853> Dein gnadenvolles Augenlicht.
1854> Auf daß ich Tag für Tag
1855> In dir mich freuen mag
1856> Still und heilig
1857> Und mich dein Mund
1858> Zu jeder Stund
1859> Erinnern an den Liebesbund.
1860
42___1861___
431862
441863
50## Links/Dokumente1869## Links/Dokumente
511870
52- [Deutsche Kurrentschrift bei Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Kurrentschrift)1871- [Deutsche Kurrentschrift bei Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Kurrentschrift)
1872- [Epistel bei Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Epistel)
53- [Konfirmation bei Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Konfirmation)1873- [Konfirmation bei Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Konfirmation)
541874
55## Schlagworte1875## Schlagworte
61___1881___
621882
631883
64Stand der Information: 2022-03-05 16:33:391884Stand der Information: 2023-10-05 23:58:43
65[CC BY-NC-SA @ Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)1885[CC BY-NC-SA @ Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
661886
67___1887___
Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Objekt aus: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Der über 2000-jährigen Tradition des Weinbaus in Bad Dürkheim entsprechend, ist das Stadtmuseum in einem ehemaligen Weingut untergebracht. Auf über...

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