Allegorisch, illustrierendes Pastellgemälde des aus Rhodt unter Rietburg stammenden Malers Johann Jabob Serr inspiriert von dem Gedicht von Friedrich Schiller °Das Mädchen aus der Fremde°. Zentrale Figur des Gemäldes ist die Gestalt einer jungen, blonden Frau in weißem Kleid. In dem zur Schürze hochgebundenen Kleid trägt sie einige Früchte. Die rechte Hand hält einen Blumenkranz, den sie einer herbeieilenden jungen Frau aufzusetzen im Begriff ist. Diese junge Frau wird von einem jungen Mann begleitet. Beide fassen sich an den Händen.
Das Mädchen im weißen Kleid trägt auf dem Kopf einen Lorbeerkranz, sie ist die zentrale Figur des Bildes, im Hintergrund eingerahmt durch eine sich ins Weite öffnende Landschaft. Links nimmt man ein Gebäude war, rechts einen spärlich bewachsenen Hang. Neben dem unmittelbar links neben dem Mädchen herangetretenen Paar befinden sich links vier und rechts fünf weitere Personen. Vom Säugling bis zum Greis sind alle Lebensalter vertreten. Bis auf das Mädchen im weißen, zeitlosen Gewand entspricht die Kleidung der anderen Figuren am ehesten einem ländlich biedermeierlichen Kleidungsstil. / Schillers Gedicht, das Serr hier malerisch paraphrasiert, handelt von einem jedes Jahr wiederkehrenden, geheimnisvollen Mädchen, das ein Tal armer Hirten besucht. Diesen brachte sie Blumen und Früchte, °ein jeder ging beschenkt nach Haus°. Besonders bedacht wurden von ihr aber die Liebenden:
°Willkommen waren alle Gäste;
Doch nahte sich ein liebend Paar,
Dem reichte sie der Gaben beste,
Der Blumen allerschönste dar.°
Möglicherweise handelt es sich hier um ein Frühwerk Serrs aus seiner Zeit an der Münchner Akademie. Serr, der im Wesentlichen als Porträtist seinen Lebensunterhalt verdient, mag in der Münchner Zeit am ehesten zu solch größeren Bildthemen angeregt worden sein.
en